Die FIBO ist Deutschlands größte Fitness und Wellness Messe. Knapp 60 000 Besucher fanden sich im Vorjahr zu diesem Event ein. Das zweite Mal findet jetzt die Fibo auf dem Messegelände in Köln statt. Selbst auf diesem großen Messegelände sind die meisten Hallen gut gefüllt. Vollständig genutzt wurde das Potential der Messehallen aber noch nicht. Dafür bräuchte es wohl noch einige Aussteller mehr.
Hier erfahren Sie, welche Highlights es auf der Messe gab und wie sich die Messe in den letzten Jahren entwickelt hat.
Das erste Mal in der Geschichte der FIBO sind für das Wochenende schon alle Tickets ausverkauft. Erfahrungen aus den letzen Jahren zeigen, dass es an den zwei Tagen, an denen die Messe auch für Privatbesucher geöffnet ist, verdammt voll werden kann. Gerade an den Ständen, an denen es etwas gratis zu holen gibt, ziehen sich dann die Schlangen fast durch die ganze Messehalle – ob sich dann eine halbe Stunde Warten für einen Shaker, 2 Eiweißriegel und 2 Eiweißpröbchen lohnt? Das muss wohl jeder selbst entscheiden. Wenn man gerne alles sehen und vor allem neue Innovationen ausprobieren möchte, sollte man wohl lieber den ein oder anderen Euro mehr aus geben und das, was man haben möchte kaufen, anstelle zu versuchen, nur Gratisproben zu ergattern.
Wir waren am Donnerstag, dem ersten Fachbesucher Tag, vor Ort. Hier sind die Gänge noch angenehm gefüllt. Man könnte theoretisch noch durch die Hallen joggen, ohne ständig jemanden anzurempeln. Das bedeutet gleichzeitig geringe Wartezeiten an den Ständen. Gerade im Functional-Fitness-Bereich gab es doch einiges zum Ausprobieren. Das war zumeist ohne größere Wartezeiten möglich. Aber auch am Donnerstag galt schon: Wenn es etwas mehr, als nur ein Stückchen Riegel oder einen Becher Isogetränk umsonst gab, musste man schon eine Wartezeit von mind. 10 Minuten oder mehr einberechnen.
Ganz witzig sind eigentlich wie immer die Challenges für zwischendurch. An den Fachbesuchertagen muss man dafür auch nicht großartig anstehen. Ob die meisten Burpees in 45 Sekunden, um eventuell ein gratis Ticket beim Hindernislauf der KrassFit Challenge zu gewinnen, möglichst viele Bizeps Curls in einer Minute für ein T-Shirt(Was letzten Endes meist leider in einem unsauberen Wuchten endet, das aber trotzdem gewertet wird.) oder ein Pullup Battle. Auf jeden Fall bereichern solche Kleinigkeiten das Messevergnügen. Außerdem stehen auf dem Plan viele Mitmach-Events, wie beispielsweise Indoor Cycling oder Zumba.
Einen großen Teil machen natürlich mal wieder die Nahrungsergänzungsmittelhersteller aus. Hier gibt es das ein oder andere neue Produkt zu sehen, wie z.B. das immer populärer werdende Beef-Eiweißpulver. Ansonsten stellen die verschiedenen Hersteller ihre Produkte einfach nur vor. Eine gute Gelegenheit, sich einmal durchzuprobieren, vielleicht findet man ja eine neue Lieblingssorte. Die meisten Hersteller bieten immerhin kostenlose Proben an- auch, wenn sich das etwas reduziert hat. Einen Messerabatt gibt es, dieser ist aber nicht so groß, dass man bereits bei einem kleinen Einkauf den Ticketpreis von 23 Euro wieder raus hat.
Neben den Nahrungsergänzungsmitteln und dem Bodybuilding Equipment ist der Kampfsport ein „großer“ Bereich der FIBO-Power. Groß in Gänsefüßchen, denn so richtig lässt der Kampfsportbereich der Herz des Kampfsportlers nicht aufgehen. Der Kwon stand war ziemlich armselig bestückt, für die Produktpalette, die Kwon sonst anbietet und wirkte eher wie ein Flohmarktstand oder Kampfkunst-Restposten.
Etwas Ausrüstung gab es aber von verschiedenen Herstellern und die Angebote können sich für den ein oder anderen durchaus lohnen. Vor allem, weil man einmal direkt vor Ort Produkte vergleichen kann. In den wenigsten Städten hat man Läden, in denen man die Möglichkeit dazu hat.
Am Phantom stand gab es Rashguards zu ziemlich guten Preisen. Laut dem Preis auf Amazon runde 65% günstiger als online – wenn man denn gleich drei Stück kauft. Vielleicht sollten sie aber den Karton mit der Aufschrift „B-Ware zum Verkauf auf der FIBO“ nicht so offensichtlich hinstellen oder die Ware auch als B-Ware deklarieren. Die Rashguards sind aber qualitativ in Ordnung.
Wer hier etwas absolut neues erwartet wird leider enttäuscht. Viele namenhafte Hersteller präsentieren hier ihre aktuelle Geräteserie. Interessant aber auf jeden Fall immer für Studioinhaber, da sie so eine komplette Geräteserie ausprobieren können, bevor sie sich zum Kauf entscheiden. Hydromassageliegen mit Collagenbestrahlung und EMS-Systeme- Alles bekannt eigentlich. Aber immer wieder interessant, auch einmal neue Modelle auszuprobieren.
Manchmal scheint sich aber auch der ein oder andere Stand einfach dorthin verirrt zu haben. Manch ein chinesischer Hersteller präsentiert dort Produkte, die offensichtlich ziemlich minderwertig aussehen, aber trotzdem für den Studiogebrauch gedacht sein sollen. So etwas erwartet man auf so einer Messe eigentlich nicht.
Insgesamt also hier nichts wirklich neues, aber vieles zum Ausprobieren.
Der Bereich der Functional Fitness ist aktuell der wohl am meisten boomende Bereich der Fitness Branche. Das merkt man auch auf der FIBO. Vor allem, weil man hier die Möglichkeit hat, wirklich einmal kreativ zu werden. Eigentlich sind die meisten Sachen, wie Bulgarian Bags, Kettlebells und Co., altbekannt. Durch die neue Aufmachung sprechen sie aber ein wesentlich breiteres Publikum an. Die Kampfsportler, die auf der FIBO Power wohl etwas enttäuscht waren, werden hier bestimmt etwas finden, das sie interessiert.
Speziell die Crossfit-orientierten Trainingsstationen und Trainingsflächen für funktionelles Training, wie auf den Bildern zu sehen, lassen sich in den verschiedensten Variationen finden. Das Ganze fühlt sich ein wenig an, wie ein Spielplatz für Erwachsene, kann aber gleichermaßen anstrengend und effektiv sein. Es geht also immer mehr Richtung Fitess-Lifestyle und echter umfassender Sportlichkeit. Ob man jetzt unbedingt einen nachgebauten Treckerreifen mit Gewichtsangabe braucht oder ob die klassische Version nicht das bessere „Urban Feeling“gibt, bleibt zu entscheiden. Das eigene Training kann aber so auf jeden Fall verbessert werden.
eFighting. Die Ampel auf dem Boxsack gibt vor, wann welches Licht getroffen werden soll. Eingesetzt werden dürfen dabei Hände und Füße. Das Ganze kann mit verschiedenen Übungsvarianten, Schlagmustern und Co. ziemlich anstrengend werden. Im Fitnessstudio sicher auch ein optisches Highlight und viele Tester waren begeistert. Echte Kampfsportler ahnen beim Anblick allerdings schon – für eine echte Alternative zum Boxsack müsste das ganze System wesentlich robuster und größer ausfallen. Eher etwas für diejenigen, die keinen Kampfsport machen, aber trotzdem Spaß an dieser Art von Bewegung haben und ein paar Kalorien verbrennen wollen.
Laufen nach Puls. Dieses Gerät, das ein wenig aussieht, als gehöre es zu dem Material eines Starwars Films, hört auf den Namen Rufus. Rufus ist ein personal Trainer, der den Puls misst und das Lauftempo entsprechend anpasst. So brauchen Sie nicht immer wieder auf die Pulsuhr schauen. Ihr Puls bleibt vollautomatisch im gewünschten Bereich. Ob das so sinnvoll ist? Erinnert irgendwie auf ein bisschen an einen Rollator für Sportler. Wer ein paar Mal mit Pulsuhr laufen war, kann seinen Puls eigentlich irgendwann recht gut kontrollieren. Das Gerät ist wohl eher ein Spielzeug für Menschen mit zu viel Geld, die sich nicht mit ihrem Training auseinander setzen wollen.
Funktionelles Equipment. Und zwar in vielen bunten Farben. Das moderne Design bringt ganz traditionelle aber effektive Trainingsmethoden aus dem Leistungssport in den Breitensport. Eine interessante Entwicklung, die durchaus positiv zu betrachten ist. Ob das nur ein Trend ist oder das Motto „back to the roots“ das Motto der Zukunft ist?
Elastische Schlingensysteme. Diese Art von Schlingentraining bringt auf jeden Fall jede Menge Spaß. Durch die elastischen Seile können die Schlingentrainer noch vielseitiger eingesetzt werden. Statische Übungen sind noch anspruchsvoller und die Möglichkeit von dynamisch wippenden Übungen eröffnet viele weitere Trainingsmöglichkeiten.
Durch verschiedene Module ist das System besonders vielseitig einsetzbar
Beitragsbild (c) FIBO
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