Die FIBO ist auch dieses Jahr wieder der Treffpunkt für all diejenigen, die Fitness lieben und für die Sport und Fitness einfach ein Teil ihres Lebens sind – zugegebenermaßen auch für viele, die mal so werden wollen. Wir wollen an dieser Stelle einen Blick zurück auf die FIBO 2016 werfen.
Einige reisen für diese Messe echt weit an und trainieren teilweise sogar einfach alle 4 Tage auf der FIBO. Hier geht es ganz klar ums sehen und gesehen werden, weniger um die Produkte. Klar sind auch immer die Bodybuilding Profis ein zentraler Punkt der Messe. Kein Nahrungsergänzungsmittel Hersteller ohne eigenes Aushängeschild. Sie finden hier einen kleinen Gesamtüberblick und vor allem die Highlights der FIBO 2016 – und auch, warum die FIBO sich mehr zum Schauen, als zum Shoppen lohnt. Die Highlights in Bildern gibt es am Ende des Artikels!
Die Tickets für die FIBO waren, zumindest was die Privatbesuchertage angeht, schon Wochen vor der Messe ausverkauft. Das ist mittlerweile auf jeden Fall üblich. Wir haben uns dafür entschieden, uns nicht durch die mittlerweile extrem überfüllten Messehallen am Samstag und Sonntag zu quetschen, sondern haben an den Fachbesuchertagen reingeschaut. Hier hat man immerhin noch eine Chance, auch an die Stände zu kommen, ohne an jedem erst lange anstehen zu müssen. Insgesamt waren die Hallen angenehm gefüllt, aber man kam an jedem Stand im Prinzip sofort dran.
Da stellt sich natürlich die Frage, was eigentlich ein Fachbesucher ist. Eigentlich kommt im Prinzip jeder an solche Karten. Wenn man selbst keinen Gewerbeschein hat, besorgen oft Studioleiter freundlicherweise auch solche Karten für ihre Mitglieder(zumindest in kleinen Studios) oder irgendwer kennt immer wen, der an solche Karten kommt. Das merkt man auch beim Publikum. Außer im Gerätebereich finden sich kaum „echte“ Fachbesucher. Das wissen auch die Standbetreiber mittlerweile. Wer also hofft, an den Fachbesucher Tagen mehr gratis Artikel und Proben abstauben zu können, wird hier wohl enttäuscht.
Das funktioniert übrigens schon länger nicht mehr. Gab es lange Zeit früher gratis Proben ohne Ende, sodass man sich einen Supplement Vorrat für mehrere Monate zusammen sammeln konnte, gibt es heutzutage fast nichts mehr umsonst- nicht einmal für Fachbesucher.
Wer etwas umsonst haben will, muss entweder seine Daten in Tablet eintragen, damit er anschließend mit Werbung bombardiert werden kann oder an einer der verschieden Challenges teilnehmen – an den Fachbesuchertagen hat man hier immerhin eine Chance dran zu kommen.
Zu den Hallen mit den Supplements gibt es eigentlich nicht viel zu sagen – diese sehen schon immer gleich aus, mit dem Unterschied, dass es ohne Gegenleistung nichts mehr umsonst gibt. Wer jedoch glaubt, auf der FIBO das große Schnäppchen machen zu können und direkt einen Großeinkauf für das kommende Jahr plant, möge gewarnt sein: Das lohnt sich leider kaum. Zwar gibt es Messerabatt, dieser ist aber meistens so gering, dass Sie das gleiche Produkt mit etwas Suche im Prinzip genau so günstig irgendwo im Internet finden. Trotzdem fallen immer wieder die Besucher mit prall gefüllten Taschen ins Auge- wahrscheinlich ist es einfach das Feeling auf der Messe, das zum Kauf verleitet oder es geht ganz nach dem Prinzip „wenn man schon mal da ist…“. Trotzdem gibt es an den Ständen immer noch Proben zum sofort probieren. Hier können Sie also einfach einmal komplett durchprobieren, welche Marke Ihnen am besten schmeckt – dafür ist die FIBO perfekt geeignet.
Einige gute und leckere neue Produkte gibt es aber doch auch auf der FIBO. Immer mehr nutzen aber die Hersteller die Naivität der Kunden aus. Meistens weiß auch das Personal am Stand nicht genau genug über das Produkt Bescheid. Gerade die hübschen Frauen wurden – wie auf jeder Messe – natürlich nur als Zuschauer-Magnet eingestellt und haben meist von dem Produkt keine Ahnung.
Ein Beispiel: Der Hersteller Fitmeals bietet Fitness Müsli ein. Diese sind zugegebenermaßen echt lecker und weisen eine gute Makronährstoffzusammensetzung vor. Jetzt hat dieser seine Müslis aber mit ganz speziellen Zwecken verbunden. Z.B. gibt es wie abgebildet das Müsli zur „Motivation“ – ok, das mag noch durchgehen, aber nach weiterem Umschauen finden sich noch weitere Spezifikationen, wie „Definition“ und „Stoffwechsel“ unter den Low Carb Sorten des Herstellers. Auf die Nachfrage hin, was es genau mit diesen Spezifikationen auf sich hat, hieß es, dass die Zusammensetzung speziell auf diese Ziele ausgelegt sei. Nun gut, ein schneller Blick auf die Zutaten Liste – die Low Carb Varianten unterscheiden sich bis auf wenige Gramm kaum voneinander. Eine weitere Erklärung blieb das Standpersonal schuldig.
Natürlich können Sie mit jeder dieser Sorten(und natürlich auch anderen Produkten) Ihre Ziele erreichen, wenn aber ein naiver Kunde kommt, der den Beschreibungen dieser Produkte 1:1 vertraut, verkaufen diese sich so aber natürlich besser.
Functional Fitness steht weiterhin voll im Trend. Die wenigsten Leute wollten heutzutage noch schlicht und einfach pumpen, sondern ganzheitlich fit werden – oft auch, um höhere Leistungen in ihrem eigentlichen Sport bringen zu können. Mittlerweile sind fast alle Hersteller auf diesen Trend aufgesprungen. Ob einfache Sling-Trainer für den Heimbedarf oder der Cross-Cage von Master Sports für gute 15 000€ – alles ist dabei. Hier macht ausprobieren besonders Spaß, denn hier glänzen viele Hersteller besonders mit Kreativität. So wird das Training auf jeden Fall nicht langweilig- auch wenn das oft sehr bunte Design der Geräte nicht unbedingt jedermanns Sache ist.
Seltsamerweise scheinen auch auf einer Fitnessmesse die Menschen die normalen Treppen auf Teufel komm raus zu meiden; wenn sie die Möglichkeit haben, nutzen sie die Rolltreppen. Ein schon interessantes Bild, wenn man überlegt, dass man gerade auf der FIBO ist. Wenn man außer den paar Riegelproben noch etwas anderes essen will, muss man wohl etwas tiefer in die Tasche greifen. Komischerweise findet sich kein Stand auf der ganzen Messe, der sportlergerechtes gesundes Essen für den Verzehr vor Ort anbietet. Stattdessen findet sich das übliche – Currywurst, Pommes und Co. . Draußen im Hof ließ sich dann doch ein Grillstand finden. Der abgebildete Hähnchenspieß mit trockenem Brötchen hat übrigens stolze 5,90€ gekostet.
Lustig ist auf jeden Fall oft, was die Asiaten versuchen, auf den europäischen Markt zu bringen. Von viel zu schmalen Laufbändern, bis hin zu Geräten, die man als normal großer Europäer kaum benutzen kann, ist alles dabei. Besonders in scheinen dort viele Knöpfchen zu sein, die die Maschine nach HighTech aussehen lassen – bei genauerem Hinsehen und besonders im direkten Vergleich mit den vielen sehr guten Geräten auf der FIBO fragt man sich eigentlich nur, wer sowas hier auf der FIBO denen abkauft – Hoffentlich nicht der Betreiber Ihres Studios. Selbstständige könnten hier perfekt die verschiedenen Hersteller miteinander vergleichen.
Wer zum gucken und ausprobieren auf die FIBO geht, ist hier genau richtig. Dann macht die Messe auch richtig Spaß. Gerade Fachbesucher bekommen in der Gerätesektion einen Eindruck von der Qualität der Maschinen und Hanteln. Hier kann man in Ruhe mit den Händlern sprechen und Verträge aushandeln. Als Privatperson sollte man den Tag auf der FIBO wohl eher wie einen Museumsbesuch und nicht wie eine Shoppingtour angehen lassen. Viel mitzunehmen lohnt sich kaum.
(412)