Wie werde ich Trainer? Und was erwartet mich?

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Das Hobby soll zum Beruf werden und Sie möchten selbst Trainer werden? Der Trainerberuf ist kein Beruf wie jeder andere. Um dauerhaft die Motivation aufbringen zu können, muss man voll und ganz hinter dem stehen, was man tut. Während man einen Bürojob oder einen Job am Fließband auch nur „des Geldes wegen“ machen kann, wird man als Trainer damit eher wenig Erfolg haben. Es gibt unterschiedliche Arten von Trainern und somit unterschiedliche Arten, wie sich mit seinem Hobby Geld verdienen lässt.

Personal Trainer

Wenn es denn erst einmal läuft, ist der Personal Trainer wohl die lukrativste Möglichkeit, sein Hobby zu monetarisieren. Personal Trainer darf sich übrigens jeder nennen. Es ist ein Deutschland keine geschützte Berufsbezeichnung, da es kein offiziell erlernbarer Beruf ist. Trotzdem gibt es von vielen anerkannten Stellen die Möglichkeit, Personal Trainer Lizenzen zu erwerben. Das macht auf jeden Fall Sinn-auch, wenn es nicht notwendig ist, um als Personal Trainer zu arbeiten. Zum einen werden wichtige Grundqualifikationen vermittelt, zum anderen leben wir in einem Staat, in dem Kundschaft einen hohen Wert auf Zertifikate und Graduierungen legt. Wenn Sie also von einem anerkannten Institut bestätigt bekommen, dass Sie gut sind, haben Sie oft schon das vertrauen vieler Kunden gewonnen.

Ob man als Personal Trainer Erfolg hat oder nicht, hängt aber vor allem von der Persönlichkeit ab. Sie arbeiten üblicherweise selbstständig. Wenn Sie es nicht schaffen, selbst Kunden zu werben und zu halten, hat es sich aufgrund fehlender Einnahmen schnell mit dem Dasein als Personal Trainer erledigt.

Trainer im Fitnessstudio

Die meisten Fitnessstudios verlangen als Grundqualifikation die Fitnesstrainer B-Lizenz eines bekannten Instituts. Die bekanntesten Institute sind wohl die BSA-Akademie, Academy of Sports, IST und DFLV. Egal, für welche Lizenz man sich am Ende entscheidet, erstmal muss man für die Trainerausbildung selbst Geld auf den Tisch legen. Je nach Anbieter schwanken die Kosten, mit 1000 Euro oder mehr muss man aber üblicherweise rechnen.

Somit ist man zuerst einmal Trainer für die Fitnessfläche. Um in einem größeren Studio die Leitung der Fläche zu übernehmen, wird aber meist noch eine A-Lizenz verlangt. Diese ist dann nochmal um einiges teurer. Wer sich also für eine solche Laufbahn entscheidet, sollte einkalkulieren, in wie weit sich das Ganze rentiert und schauen, ob der Betrieb vielleicht einen Teil der Kosten trägt.

Allrounder sind gefragt

Am gefragtesten sind letzen Endes aber weniger absolute Experten. Es gibt noch eine Vielzahl von Kursen in Fitnesstudios. Für viele sind wiederum extra Lizenzen notwendig. Diese werden teilweise von den Betrieben im Rahmen einer Fortbildung bezahlt, manchmal aber auch nicht. Hier gilt es, sich genau zu erkundigen. Grundsätzlich gilt: Je mehr verschiedene Kurse ein Trainer geben kann, desto wertvoller ist er für den Betrieb.

Reine Fitnesstrainer, ohne die Möglichkeit zu Kursleitung, finden schwerer eine Einstellung.

Alles bisher genannte sind keine richtigen Ausbildungsberufe, sondern Lehrgänge an privaten, aber zumeist anerkannten Instituten.

Sport- und Fitnesskaufmann/frau und Sportfachmann/frau

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, eine kaufmännische Ausbildung im Sportbereich zu machen. Absolviert man eine dieser beiden offiziellen Ausbildungen in einem Fitnessstudio, beinhaltet dies meist auch eine Ausbildung zum Fitnesstrainer. Die Ausbildung enthält Qualifikationen, die der Trainer C-Lizenz des DOSB entsprechen. Meist wird aber parallel zur Ausbildung auch wenigstens noch die Trainer B-Lizenz, sowie verschiedene Kurslizenzen erworben.

Häufig müssen die Auszubildenden die Kosten für solche Zusatzqualifikationen aber selbst tragen.

Vom Inhalt sind sich der Sport- und Fitnesskaufmann und der Sportfachmann sehr ähnlich. Einen großen Teil machen vor allem kaufmännische Inhalte aus. Die kaufmännsiche Qualifikation entspricht am Ende etwa der eines Bürokaufmanns.

Studium

Es gibt auch die Möglichkeit, Sportwissenschaften zu studieren. Wenn man mit dem Ziel studiert, später als Trainer zu arbeiten, sollte man wohl einen Studiengang wie „Gesundheit und Rehabilitation/Gesundheitsmanagement“ oder gar Physiotherapie wählen. Damit hat man die größten Chancen auf eine Einstellung auf dem heutigen Markt. Allgemeine Studiengänge im Bereich Sport zielen meist auf ganz andere Bewegungsbereiche, z.B. die Qualifikation für das Lehramt ab. Diese wären deshalb weniger zielgerichtet.

Mit einem abgeschlossenen Studium verfügt man, wenn man ein einem Fitnessstudio arbeitet, meist über die höchste Qualifikation aller Mitarbeiter, deshalb ist es schwierig, ein Studio zu finden, das auch entsprechend bezahlt. Ob sich ein Studium für das Berufsziel Trainer rentiert, ist also durchaus zu bezweifeln, es hält einem aber weitere Türen auf, wenn irgendwann ein Berufswechsel anstehen sollte.

Am Ende führen also viele Wege zum Ziel

Quereinsteiger sind wohl am besten damit bedient, erst einmal die Trainer B-Lizenz zu erwerben und nebenberuflich zu starten. Wer sich beruflich direkt auf den Sport konzentrieren will, sollte wohl eine echte IHK-Ausbildung, z.B. als Sport- und Fitnesskaufmann anstreben. So ist die Einsatzfähigkeit einfach noch vielseitiger und die Chance auf einen Job größer. Ein Studium ist ebenfalls möglich, eine Einstellung mit entsprechender Bezahlung zu finden aber schwer.

Eins muss einem als Trainer aber klar sein: Es ist ein Beruf, hinter dem man voll und ganz stehen muss und den man wohl auch nicht sein Leben lang machen kann. Genauso muss man sich klar machen, dass man dann arbeitet, wenn andere Feierabend haben – zumeist eben in den Abendstunden. Deshalb lohnt es sich, noch einige andere Qualifikationen zu haben, um nicht dauerhaft an diesen Beruf gebunden zu sein.

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