Diejenigen von Ihnen, die bereits einmal eine Verletzung des Sprung- oder Kniegelenks erlitten haben, haben bestimmt schon einmal Propriorezeptorisches Training durchgeführt. Gemeint ist dabei das Training auf verschiedenen unebenen Untergründen, Wackelbrettern, Trampolinen und Therapiekreiseln.
Um diese Frage zu beantworten, muss man erst einmal wissen, was Propriorezeptoren eigentlich sind. Kurz gesagt sind Propriorezeptoren eine Reihe von kleinen Sensoren in Unterschiedlichen Bestandteilen unserer Gelenke, die unserem Körper genau sagen, was dieses Gelenk gerade macht und wie er es zu sichern und zu bewegen hat.
Insgesamt gehören dazu die die Ruffini Körperchen(Druck und Zug Sensoren in Kapsel und Bänder), Pancini Körperchen(Druck Rezeptoren in Kapsel und Bänder), Golgi Apperat(allgemeine Spannungsrezeptoren,dort wo die Sehnen zu den Muskeln übergehen), Muskelspindeln(Längenänderung/Dehnung der Muskulatur) freie Nervenenden(multifunktional) und Nozizeptoren(Schutz vor Gewebeverletzung).
Haben wir uns verletzt, wurde Gewebe mechanisch beschädigt. Das bedeutet gleichzeitig, dass die Rezeptoren, die in diesem Gewebe „ansässig“ waren, ihre Funktion verloren haben.
Die übrig gebliebenen Rezeptoren müssen nun lernen, die Funktion der zerstörten Rezeptoren zu übernehmen. Und genau dabei hilft das Propriorezeptorische Training. Im Idealfall sind die neuen trainierten Rezeptoren trotz der geringeren Anzahl leistungsfähiger als die Gesamtzahl vor der Verletzung und wir beugen einer Verletzung vor.
Einerseits können Sie so Verletzungen vorbeugen, die Sie um Monate in Ihrem Sport zurückwerfen können. Gerade wenn Sie Leistungssport betreiben kann eine schwere Verletzung schnell zum Karriereaus führen. Sollte es trotz des Trainings zu einer Verletzung kommen, profitieren Sie in der Rehabilitation deutlich davon, wenn Sie Ihre Rezeptoren zuvor bereits regelmäßig trainiert haben.
Da die Propriorezeptoren auch einen Teil der motorischen Fähigkeit Koordination ausmachen, kann ein solches Training sogar Ihre Leistungsfähigkeit erhöhen. Ballgefühl und auch allgemeine Körperkontrolle können davon profitieren.
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Sehr schöner und informativer Artikel. Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass Leistungssportler nach Verletzungen mit solchen Übungen schneller wieder das alte Leistungsniveau erreicht haben. Aber auch bei anderen Athleten ist erkennbar, dass solche Übungen helfen die gesamte Kernstabilität zu erhöhen. LG Johannes
Ein toller Artikel!
Man kann die Bedeutung des propriozeptiven Trainings gar nicht oft genug betonen.
Neben der Vereletzungsvorbeugung und beschleunigten Reha ist es auch nützlich zur Leistungssteigerung beim gesunden Athleten. Wer seine Propriozeptoren trainiert, der verbessert seine reflexartigen Muskelkontraktionen und wird beispielsweise nach einer Landung auf einem Fuß besser den nächsten Sprung einleiten, Richtung wechseln oder einfach auch nur sicherer und ökonomischer Abstoppen/Abbremsen können.
Ich kann Michi nur unterstützen. Diese Trainingseinheiten sind wirklich klasse. Ich muss mich immer nur motivieren die Übungen zu machen, sonst habe ich wieder Schmerzen.
Gruß
Janni
ich habe auch schon mehrere solcher Trainingseinheiten gemacht, aber nicht aufgrund einer schweren Verletzung, sondern um meinen Rücken zu stabilisieren. Da ich recht schnell gewachsen bin, hatte ich vor ca. 5 Jahren starke Rückenprobleme im Leistungssport. Dann bin ich zur Physiotherapie, mache seitdem Täglich bestimmte Übungen und hab auch keine Probleme mehr. 🙂
Hat mich voll und ganz überzeugt!
klebefolie 8 Jahren ago
Vielen dank für den tollen Artikel und den ausführliche Information. Es ist ziemlich hilfreich.
Gruß Anna