FMS steht für Functional Movement Screening. Ziel des FMS-Tests ist es, Schwachstellen in komplexen Bewegungsmustern aufzudecken. Qualitative und gesunde Bewegungsmuster hängen vom komplexen Zusammenspiel unserer Skelettmuskulatur ab. Der FMS-Test setzt dabei auf verschiedene standardisierte Bewegungsmuster und bewertet diese mit 1-3 Punkten. Insgesamt werden 7 verschiedene Übungen durchgeführt. Insgesamt lassen sich also 21 Punkte erreichen. Zusätzlich gibt 3 sogenannte „Clearingtests“, die die Bewertung bestimmter Bewegungen auf 0 setzen, falls dabei Schmerzen auftreten.
Die folgende Tabelle wird zur Bewertung des FMS-Tests genutzt und zeigt gleichzeitig die jeweiligen Einzel- und Clearingtests.
Die Ergebnisse des Tests geben insgesamt eine Aussage über die funktionelle Bewegungsfähigkeit, stellen aber keine Einzeldiagnose dar. Bei jedem Einzeltest hat der Durchführende maximal 3 Versuche. Sobald in irgendeiner Bewegung Schmerzen auftreten, wird der entsprechende Einzeltest abgebrochen und 0 Punkte vergeben. Es wird jeweils nur die Zielbewegung erklärt, aber keine Korrekturen vorgenommen, es sei denn, es ist ersichtlich, dass die fehlerhafte Bewegung nur aufgrund eines Missverständnisses in der Instruktion entsteht.
1[1]
Studie: „Injury history, sex, and performance on the functional movement screen and Y balance test.“
Autoren Information: Department of Athletic Training, Daemen College, Amherst, NY
Inhalt: 170 Athleten und Athletinnen der National Collegiate Athletic Association Division wurden mit dem FMS-Test getestet und nach ihrer Verletzungshistorie befragt.
Ergebnis: Folgende Verletzungen korrelierten mit einem niedrigen FMS-Score: Hüfte, Ellbogen, Hand und Schulter. Bessere FMS-Scores traten bei der Historie aufgetretenen Fußgelenk und Rumpfverletzungen auf.
Schlussfolgerung: Die Verletzungshistorie beeinflusst die Ergebnisse im FMS-Test.
2[2]
Studie: „OVERHEAD DEEP SQUAT PERFORMANCE PREDICTS FUNCTIONAL MOVEMENT SCREEN™ SCORE.“
Autoren Information: Division of Athletic Training, The Ohio State University, School of Health & Rehabilitation Sciences, Columbus, OH, USA.
Inhalt: 103 Sportler wurden zunächst nur in der Tiefkniebeuge untersucht und folglich in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe repräsentierte eine gute Leistung in der Tiefkniebeuge, die andere eher schlechte. Anschließend wurde der FMS-Test durchgeführt.
Ergebnis: Die Gruppe mit der guten Leistung in der Tiefkniebeuge hatte signifikant bessere Leistungen im gesamten Test.
Schlussfolgerung: Anhand der Leistung in der Tiefkniebeuge lässt sich das Ergebnis im Gesamttest vorhersagen.
3[3]
Studie: Examination of the Effectiveness of Predictors for Musculoskeletal Injuries in Female Soldiers.
Autoren Information: Department of Physical Therapy, University of Haifa , Israel.Sports Medicine and Research, Wingate Institute , Israel. Combat Fitness Center , Israel. Institute of Exercise Physiology and Wellness, University of Central Florida , USA.
Inhalt: 150 weibliche Soldaten der Combat Fitness Instructor Course (CFIC) wurden unter anderem dem FMS-Test unterzogen. Alle Soldatinnen hatten mindestens 1 Monat vor dem Screening keine nennenswerte Verletzung. Die Soldatinnen wurden die folgenden 3 Monate beobachtet und eventuell auftretende Verletzungen registriert.
Ergebnis: In der Gesamtpunktzahl des FMS-Screens ist keine Korrelation mit der Verletzungshäufigkeit festzustellen. Eine deutlich signifikante Korrelation war jedoch bei 0-Werten in den Einzelbewertungen und der Verletzungshäufigkeit zu sehen.
Schlussfolgerung: Die Gesamtpunktzahl des FMS-Screens ist nicht besonders aussagekräftig, 0 Werte weisen jedoch auf Defizite hin, die Risiken bergen.
4[4]
Studie: Relationship between funktional movement screen and athletic performance
Autoren Information: Christopher J. Parchman and Jeffrey M. Mcbride
Inhalt: 25 Golfer der NCAA (15 Männer, 10 Frauen) der höchsten Division(alle längerfristig unverletzt) nahmen an der Untersuchung teil. Alle waren Teil eines zweijährigen Kraft- und Konditionierungsprogramms.
Untersucht wurde die Korrelation der Ergebnisse im FMS-Test mit der 10m Sprintleistung, dem 1 WDH-Maximum in Kniebeugen, dem Vertikal Jump Test und dem Agility-T-Test.
Ergebnis: In allen genannten Tests lässt sich vorerst eine leichte Korrelation der FMS-Ergebnisse mit der Leistung im entsprechenden Test erkennen. In keinem Fall ist diese aber wirklich signifikant.
Schlussfolgerung: Der FMS-Test ist kein gutes Werkzeug zu Voraussage der Leistung in den gemessen Disziplinen.
[1] Chimera, N. njury history, sex, and performance on the functional movement screen and Y balance test. Journal of athletic training, 05/2015, 475-485.
[2] Clifton, D. et al. OVERHEAD DEEP SQUAT PERFORMANCE PREDICTS FUNCTIONAL MOVEMENT SCREEN™ SCORE. IJSPT, 10/2015, 622-627.
[3] Kodesch, E. et al. Examination of the Effectiveness of Predictors for Musculoskeletal Injuries in Female Soldiers. Journal of Sports Science and Medicine, 09/2015, 515-521.
[4] Parchman, C. & Mcbride J.. Relationship between funktional movement screen and athletic performance. IJSPT, 12/2011, 3378-3384