Snowkiten hat sich längst zum Trendsport entwickelt. Mit Skiern, Snowboard und einem Lenkdrachen ausgestattet geht es rasant über Schnee und Eis. Wer mag, kann sich sogar bergauf ziehen lassen. Das Gleiten über eine verschneite oder vereiste Fläche ist die winterliche Antwort auf das Kitesurfen. Mit dem richtigen Wind und der passenden Ausrüstung können Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreicht werden. Snowkiten ist somit ein Sport, der für viel Nervenkitzel sorgen kann.
Anstelle eines Segels kommt beim Snowkiten ein großer Lenkdrachen zum Einsatz. Dieser hängt an einer langen Leine, welche eine Länge von circa 20 Metern aufweist. Der Drachen kann dreidimensional in dem Wind bewegt werden. Je nach seiner Position steht er fast bewegungslos in der Luft oder er zieht mit einer starken Kraft an den Leinen. Gesteuert wird er mithilfe einer Lenkstange, welche an den beiden Steuerleinen befestigt ist. Vom Schirm führen die beiden Hauptleinen zum Trapezhaken des Funsportlers. Darüber wird ein Großteil der Zugkraft an den Haken des Trapezes übermittelt. Aufgrund dieses Mechanismus kann Bewegung umgesetzt werden. Es ist ein einfaches Prinzip, welches im Rahmen eines Basiskurses erlernt werden kann.
Eine Steuerung wie beim Segeln
Die Tragflächenform des Drachensegels gibt die Möglichkeit gegen den Wind zu kreuzen sowie eindrucksvolle Sprünge zu vollführen, welche an einen Segelflug erinnern. Wenn an einem Ende der sogenannten Bar gezogen wird, werden Steuerungsimpulse nach links oder rechts an den Lenkdrachen übermittelt. Ferner kann die Lenkstange vom Körper weg bewegt werden, wodurch es zur Reduzierung der Zugkraft kommt. Wenn der Pilot schneller fahren möchte, kann die Lenkstange näher an den Oberkörper gezogen werden. Dadurch wird der Anstellwinkel des Segels im Wind geändert und somit der Druck auf den Drachen erhöht. Hat der Sportler ein modernes Kite, fällt der Segel fast kraftlos herunter, wenn die Lenkstange losgelassen wird. Dadurch wird eine verbesserte Sicherheit erlaubt, die ein Grund für die große Beliebtheit des Funsports Snowkiten ist.
Mit der richtigen Ausrüstung beginnt der Spaß
Die Basis für das Snowkiten sind gute Skier oder ein gutes Snowboard. Für welches Sportgerät sich der Einzelne entscheidet, hängt davon ab, auf welchen Brettern er sich sicher und wohlfühlt. Wer zu einem Snowboard greift, sollte ein Race Board verwenden. Dies hat eine schmale Boardline. Mit regulären Freestyle-Boards ist jedoch ebenfalls ein Fahrspaß im Wind möglich. Bei Skiern sind Race Carver oder Freerides empfehlenswert. Auch sogenannte Snowblades können getestet werden. Diese weisen allerdings Nachteile bei höheren Geschwindigkeiten auf. Da die Piloten beim Snowkiten sehr hohe Geschwindigkeiten erreichen können, sollte zudem qualitativ hochwertige Wintersportbekleidung getragen werden. Eine Snowboardjacke und eine Snowboardhose könnte die Grundlage darstellen. Für einen verbesserten Schutz bieten sich zudem Protektoren und ein Helm an. Auch ein Rückenschutz sollte beim rasanten Snowkiten Standard sein.
Gute Locations zum Snowkiten
Die Trendsportart Snowkiten mag relativ jung sein, aber sie hat sich schnell verbreitet. Daher gibt es viele Ski- und Snowboardgebiete, in denen sie bei perfekten Schnee- sowie Windbedingungen ausgeführt werden kann. So gibt es auf dem Feldberg im Schwarzwald und im Bayrischen Wald gute Gelegenheiten zum schnellen Segeln über den Schnee. Bei Phillipsreut und Sankt Englmar tummeln sich viele Snowkiter. Dort werden auch Grundkurse für Einsteiger angeboten und das Terrain ist nicht schwierig. Gern werden auch die Skiorte Zell am See, die Loferer Alm und der Simplonpass angesteuert. Sie liegen in der Schweiz. In Österreich sind Thalgau bei Salzburg und Obertauern beliebt. Das Mekka fürs Snowkiten ist das Gebirgsdorf Geilo, welches in Norwegen liegt. Auf dem Hochplateau des Skiortes tummeln sich Anhänger dieser Funsportart aus der ganzen Welt. Auch Profis schätzen das Terrain sehr, da sekundenlange Luftsprünge möglich sind. Sie können bei ihren waghalsigen Manövern beobachtet werden und inspirieren dazu es selbst zu versuchen.
Bild: Peter Vogg / pixelio.de
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