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Unnötige Fitnesstipps, die uns das Leben schwer machen

So viele kleine Mahlzeiten wie möglich am Tag zu sich nehmen

Profi Bodybuilder sind-aufgrund ihres massiven Energieverbrauchs- im Grunde den ganzen Tag nur am Essen. Diese Beobachtung hat wohl letzten Endes zu dem Schluss geführt, dass es nötig sei, spätestens alle zwei Stunden eine kleine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Das ist aber absolut unnötig. Die klassischen drei Mahlzeiten am Tag reichen bei einem gesunden Menschen aus. Es ist zwar wahr, dass durch kleine und öfters zu sich genommene Mahlzeiten der Blutzuckerspiegel konstanter bleibt, das Gleiche kann man aber auch erreichen, indem man auf eine passende Mischung von Kohlenhydraten in der Nahrung achtet und vorwiegend auf langsame Kohlenhydrate, wie z.B. Vollkornbrot oder Vollkornnudeln setzt. Wer hat denn auch schon Zeit auf der Arbeit oder im Alltag alle paar Stunden wieder etwas zu essen?

Dass wir nur eine begrenzte Menge an Eiweiß pro Mahlzeit zu uns nehmen können, ist übrigens auch Quatsch. Unser Aminosäurepool ist zwar begrenzt, unsere Verdauung ist aber kein Instant-Prozess – es dauert seine Zeit, bis die Eiweiße entsprechend aufgenommen wurden.

Nach dem Training direkt einen Shake!

Der Shake direkt nach dem Training sorgt in erster Linie für einen Masseaufbau in der Kasse des Fitnessstudios. Es ist zwar wahr, dass Sie sich nach dem Training zunächst in einer katabolen Phase befinden und Ihr Körper besonders aufnahmefähig für zugeführte Nährstoffe ist, der Trainingsreiz bleibt aber auch ohne Shake erhalten. Wenn Sie anständig trainiert haben, dauert die Superkompensation ohnehin mindestens 48 Stunden. Und dieser lange Zeitraum ist es, in dem die Ernährung stimmen muss, damit das Ergebnis stimmt. Um den katabolen Zustand nach dem Training zu beenden, der vor allem durch die leeren Glycogenspeicher bedingt ist, tut es auch etwas Traubenzucker oder bei Bedarf sogar irgendeine fettarme Süßigkeit. (Schokolade fällt also raus…)

Wenn der Shake aber der sozialen Kommunikation am Studiotresen dient, Sie Zeit haben und das Geld übrig ist, schadet er natürlich auch nicht…

Immer bis ans Limit gehen!

Effektives Training ist besonders intensiv, nicht zu lang und vor allem regelmäßig. Wer aber bei jedem Training an seine absoluten Grenzen geht, wird unter Umständen schnell Rückschläge durch Verletzungen haben oder oft beim nächsten Training noch nicht wieder richtig fit sein. Seine Grenzen zu kennen und diese ab und an zu erreichen ist wichtig, aber ein ständiges Training an der Belastungsgrenze führt auf Dauer zum Übertraining. Es bringt wenig, wenn ein Training so intensiv war, dass man sich zum nächsten Training nur noch mit starkem Muskelkater schleppen kann. Zwei korrekt dosierte Trainingseinheiten machen da mehr Sinn. Einen fitten Körper bekommt man nicht von heute auf morgen. Einen gesunden Körper kann man aber von heute auf morgen ruinieren!

Im Urlaub das Training nicht ausfallen lassen!

Urlaub ist dazu da, um sich von den Strapazen des Alltags zu erholen. Manche Menschen können das mit Sport sehr gut. Dann ist es auf jeden Fall nicht verkehrt, auch im Urlaub Sport zu machen. Wer den Sport im Fitnessstudio als Mittel zum Zweck für einen guten Körper betreibt, kann im Urlaub auch ruhig mal auf das Training verzichten. Zwei bis drei Wochen ohne Training führen nicht direkt zu massiven Muskelverlust. Es sei denn, Sie lassen sich eingipsen oder diese zwei Wochen bestehen aus massivem Alkohol- und Drogenmissbrauch. Unnötiger Urlaubsstress für die Suche nach einem Fitnessstudio vor Ort oder gar das Mitschleppen von Hanteln ist unnötig. Das gefühlt geringere Muskelvolumen ist eher bedingt durch einen geringeren Pump und eine geringfügige Verringerung der Glycogenspeicher. Nichts, was nicht nach 2-3 Trainingseinheiten wieder da wäre. Wer trotz allem wirklich gar nichts an Verlust riskieren möchte, nimmt sich einfach ein Theraband mit. 10-20 Minuten täglich reichen eigentlich schon aus, um den Muskelerhalt zu garantieren!




Die erstaunlichsten Kampfsport Irrtümer

Kampfsport, egal um welche Kampfsportart es sich jetzt einmal dabei handeln mag, ist wohl der Bereich, der von außenstehenden am wenigsten verstanden wird. Nicht zuletzt hat auch Hollywood und die Videospielbranche einen großen Teil dazu beigetragen, dass die verschiedensten Mythen rund um den Kampfsport entstehen. Mal ehrlich, wer wollte als Kind nicht auch schon immer die coolen Moves von Eddy aus Tekken beherrschen?

Wir haben für euch einmal die interessantesten Mythen des Kampfsports zusammengestellt.

Wer einen Schwarzgurt trägt ist ein Meister seiner/-s Kampfkunst/-sports!

In der Tat muss man hierzulande einige Prüfungen ablegen, um den schwarzen Gürtel tragen zu dürfen. Wie viele das sind und welchen Anspruch diese haben, ist von Stil zu Stil verschieden. Fakt ist jedoch, das eine Schwarzgurtprüfung für jemanden, der seine Kampfsportart schon etwas länger betreibt, kein großes Hindernis darstellt. Ebenfalls wird mit den Prüfungen natürlich auch Geld verdient. Viele Kampfsportschulen bieten alle drei Monate die Möglichkeit an, eine Prüfung abzulegen. Nimmt man an jeder Prüfung teil, hat man schnell die erwünschte Gürtelfarbe. Aus wirtschaftlichen Gründen wird man auch bei schwacher Leistung selten durchfallen gelassen. Es gibt natürlich auch sehr strenge Prüfer, die meist von den großen Dachverbänden gestellt werden. Es kommt also immer noch, wie immer, auf die Fähigkeiten des Einzelnen an und nicht auf die Farbe seines Gurtes.

Ein Treffer unter die Nase kann das Nasenbein ins Gehirn schieben und den Gegner dadurch sofort töten!

Wer auch immer sich diese Legende ausgedacht hat: Er liegt falsch! Zuerst einmal besteht das Nasenbein zu einem großen Teil aus Knorpelgewebe. Schauen Sie sich einfach mal unser Artikelbild an. Man kann durchaus erkennen, dass die Nase ausgespart ist. Außerdem erkennen Sie, dass das Hirn auch von innen von einer Knochenplatte geschützt ist. Wollte man das Nasenbein ins Gehirn schieben, müsste man das wesentlich weichere Nasenbein durch den wesentlich härteren Schädelknochen drücken. Das ist so nicht möglich. Das ist auch gut so, denn sonst hätten wir beim klassischen Boxen ständig Tote aufgrund dieser Art von Verletzung.

Es gibt geheime Techniken, die nur Meistern vorbehalten sind, z.B. der berührungslose Schlag!

Was wäre unser Kampfsport schon ohne einen Hauch von Esoterik? Kampfsportler und Künstler sind weder Magier noch irgendwelche Übermenschen. Viele haben nur ein ausgesprochen gutes Körpergefühl und Bewegungstalent und ein gutes Verständnis von der Anatomie des Menschen und dessen Schwachstellen. Geheime Techniken gibt es nicht, genau so wenig, wie irgendwelche berührungslosen Techniken. In der Tat gibt es aber verschiedene Nervendruckpunkte, die als Schwachstelle des Körpers gelten, über die sich der Körper sehr wirkungsvoll kontrollieren lässt.

Bruce Lee war quasi unbesiegbar, ist jedoch an zu viel Training gestorben!

Es lässt sich wohl nicht sagen, dass Bruce Lee ein schlechter Kampfkünstler war. Jedoch war er auch in erster Linie Schauspieler. Im Vergleich gesehen gibt es durchaus viele, die sowohl artistisch als auch kämpferisch besser waren und sind als Bruce Lee. Er ist übrigens an einer allergischen Reaktion auf ein Medikament(Schmerzmittel) gestorben.

Bevor ich mich verteidige muss ich mehrmals darauf hinweisen, dass ich Kampfsport mache!

Das ist natürlich Unsinn. Eine effiziente Selbstverteidigung wird durch so einen Passus quasi zunicht gemacht. Es gilt jedoch immer der Grundsatz der Angemessenheit der eingesetzten Mittel. Für ein bisschen Schubsen dürfen Sie Ihrem Gegenüber nicht gleich das Genick brechen oder den Ellbogen ins Gesicht stoßen. Es ist jedoch in der Tat so, dass Polizisten Kampfsportler bei Übergriffen härter behandeln dürfen, da sie aufgrund Ihrer Fähigkeiten als potentiell gefährlicher gelten.

 




Märchengeschichten aus dem Fitnessstudio Teil 3

Auf geht es in eine neue Runde der Märchengeschichten aus dem Fitnessstudio. Man kann sich wohl durchaus Fragen, wie viele Artikel diese Artikelserie noch umfassen wird. Wir können es auch noch nicht sagen, denn die Menge an Unsinn und Halbwissen, die täglich verbreitet wird ist einfach unglaublich.

 

Direkt nach dem Training sollte man möglichst viel Essen um schnell zu regenerieren!

An sich ist diese These schon einmal besser, als gar nichts zu essen. Nach dem Training befindet sich der Körper in einem katabolen (muskelabbauenden) Zustand. Aus diesem möchten wir natürlich möglichst heraus kommen. Dabei helfen schnell verfügbare Proteine und und Kohlenhydrate. Am besten also etwas Molkeprotein mit Dextrose. Schlägt man sich den Magen einfach voll, dauert es meist zu lange, bis die Nährstoffe dort sind, wo sie gebraucht werden.

 

Muskelkater kann man weg trainierten!

Ja und Nein. Um das zu verstehen, müssen wir erst einmal schauen, was Muskelkater eigentlich ist. Dann verstehen wir, dass ein erneutes intensives Training auf keinen Fall hilfreich ist, sondern nur die „Verletzung“ verschlimmert. Leichte Massagen können sehr gut helfen. Ein leichtes Cardio Training fördert allerdings die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an. Das kann durchaus die Heilung beschleunigen.

 

Kein Sex in der Wettkampfphase, egal in welcher Sportart

Keine Studie konnte bisher Nachteile von sexuellen Aktivitäten auf die Sportler feststellen. Ganz im Gegenteil, Sie sind im Normalfall ausgeglichener und motivierter. Der Testosteron Spiegel erholt sich beim Mann auch sehr schnell nach einem Orgasmus. Nun gut, auf das Schäferstündchen 10 Minuten vor dem Boxkampf sollte dann doch lieber verzichtet werden, denn die ausgeschütteten Hormone wirken für eine Zeit lang ermüdend und Tonus senken, was in der Tat die Leistungsfähigkeit herabsetzt. Allerdings nur für kurze Zeit. Vielleicht interessant: 15 Minuten Sex mit Orgasmus verbrauchen ca. 300 Kcal.

 

Wenn Sie an bestimmten Stellen abnehmen wollen müssen Sie speziell diese trainieren!

Das ist im Prinzip das Schema der Bauch Beine Po Kurse. Fast jede Frau in einem solchen Kurs besucht diesen, um genau an diesen Stellen abzunehmen. Eins sei gesagt, es ist nicht umsonst, denn es werden recht viele Kalorien verbrannt und durch den Muskelaufbau tritt durchaus eine Straffung auf. Es ist allerdings so nicht möglich, lokal Fett ab zu bauen. Ob lokale Fettverbrennung überhaupt Möglich ist, da streiten sich die Geister noch(Stand 2012). Durch ein normales lokales Muskeltraining wird jedenfalls lokal kein Fett abgebaut

 




Märchengeschichten aus dem Fitnessstudio Teil 2

Für den interessierten,  gut informierten Leser, wird dieser Artikel wohl eher Entertainment, der normale Studiogänger wird hier wahrscheinlich das ein oder andere Deja-vu Erlebnis haben. Also Ring frei für Runde zwei der Märchenwelt aus dem Fitnessstudio.

Umso höher der Pump, desto besser wachsen die Muskeln!

Der Pump. Für viele ein Indiz für hartes Training. Nicht umsonst werben viele Hersteller mit dem unglaublichen Pump, den Ihre Supplemente erzeugen. Der Pump ist aber nichts anderes als eine stark erhöhte Durchblutung des Muskels. Einerseits ist das positiv, da er so besser mit mehr Nährstoffen versorgt wird. Allerdings ist dies kein Zeichen für einen gut gesetzten Wachstumsreiz. Denn das Wachstum beginnt erst, wenn das Training beendet ist und der Pump längt verschwunden ist. Würde der Pump für maximales Muskelwachstum sorgen, würden wir mit einem extensiven Kraftausdauertraining die größten Erfolge erzielen. Denn hier benötigt der Muskel kurzfristig sehr viele Nährstoffe, die er auch bekommt. der Pump ist am größten.

 

Joggen oder das Laufband ist ungesund für die Gelenke!

Jain… Sind Sie stark übergewichtig oder haben Gelenkfehlstellungen mag das zutreffen. Für den Normalbürger ist Joggen sogar förderlicher als als z.B. der Crosstrainer. Zum einen wird die Ausdauer intensiver trainiert und mehr Kalorien verbrannt, zum anderen wird durch die Belastung die Viskosität der Gelenkschmiere erhöht, die Knorpel besser versorgt und die Knochendichte erhöht. Das alles schützt vor Verschleiß im Alltag.

 

Erst nach ca 30 Minuten Cardiotraining setzt die Fettverbrennung ein!

Das ist schlichtweg falsch und eigentlich auch egal. Fett wird von der ersten Sekunde an verbraucht. Sobald die Kohlenhydratspeicher verbraucht sind erhöht sich jedoch der Anteil. Das ist tatsächlich nach etwa 30 Minuten der Fall. Für einen Fettabbau(ungleich Fettverbrennung) ist das jedoch vollkommen egal. Hier entscheidet nur die gesamte Energiebilanz.

Nach dem Training zwei Stunden auf Essen verzichten, wenn man abnehmen möchte!

Es stimmt zwar, dass mindesten 2 Stunden nach einem intensiven Workout die Fettverbrennung erhöht ist, wie oben erwähnt ist das jedoch vollkommen egal, da nur die Gesamtzahl der Kalorien entscheidend ist.