1

Die wichtigsten Tipps für Einsteiger in den Kampfsport

Kampfsport und Kampfkunst üben seit jeher eine große Faszination auf den Menschen aus. Wenn Sie sich dafür entschieden haben, eine Kampfkunst oder einen Kampfsport zu erlernen, war das auf jeden Fall die richtige Entscheidung, denn es fördern umfassend die körperliche und geistige Entwicklung. Als Einsteiger, egal welcher Art, sollten Sie aber ein paar Dinge wissen.

Gürtel sagen nichts über das reale Können aus

Jeder, der eine Gürtelprüfung bestanden hat, hat gezeigt, dass er ein festgelegtes Prüfungsprogramm zu einem festgelegten Zeitpunkt beherrscht hat. Solche Prüfungen sind durchaus sinnvoll, vor allem, da so auch Nicht-Wettkämpfer die Möglichkeit haben, auf ein bestimmtes Ziel hinzuarbeiten. Prüfungsprogramme werden zwar mit der Zeit schwerer und anspruchsvoller, sind aber so ausgelegt, dass sie durchaus von jedem, der sich etwas reinhängt, zu schaffen sind.

Individuelles Talent und Trainingseifer sind viel wichtiger als der Gürtel für die endgültige Leistung. Ein sehr talentierter Gelbgurt kann sogar einem Schwarzgurt überlegen sein.

Vorsicht bei überteuerten Services

Es gibt tatsächlich Schulen, die, je nachdem wie fortgeschritten Sie sind, stetig den Mitgliedsbeitrag erhöhen. Um bestimmte, scheinbar „geheime“ Techniken zu lernen, muss extra gezahlt werden. Speziell einige chinesische Kampfkunststile mit den Endungen *ing *ung sind dafür bekannt. Natürlich darf guter Kampfkunstunterricht auch etwas kosten, das ist ganz normal. Auch mal etwas mehr, wenn er gut ist. Wenn sich die spezielle Förderung des einzelnen Schülers aber nicht nach seinem Talent, sondern nach der Geldbörse richtet, läuft irgendetwas gewaltig schief. Das ist aber häufig der Fall.

Nicht unsinnig abhärten

Mit vielen Übungen, z.B. mit dem Schienbein gegen harte Gegenstände treten, schaden Sie sich mehr, als dass es ihnen nutzt. In diesen speziellen Fall können Sie sich z.B. eine Knochenhautentzündung einfangen, die Ihre Schienbeine nur noch empfindlicher macht. Ein kompetenter Trainer wird Ihnen auch Tipps für das Training daheim geben. Achtung: Nicht jeder Kampfsporttrainer ist auf dem aktuellen sportwissenschaftlichen Stand. Vielleicht kann er seine Kampfkunst trotzdem gut unterrichten, ein gewisses Maß an eigenem fundierten Wissen für das Heimtraining kann aber nie schaden.

Beweglichkeit und Funktion

Die meisten Kampfsportarten werden sinnvoll durch ein Dehnungs- und Krafttraining ergänzt. Das UND ist hier entscheidend. Sorgen Sie stets für eine optimale Funktion und Kraft in allen Gelenkwinkeln. Eine rein passiv gesteigerte Beweglichkeit kann schnell zu Verletzungen führen. Mehr dazu im Sport-Attack Beweglichkeits-Special.




Graduierungen im Kampfsport/In der Kampfkunst

Kaum eine Kampfsportart kommt heutzutage ohne Graduierungen aus. Gemeint sind damit die verschiedenen Gürtelfarben. Von Zeit zu Zeit wird eine Prüfung abgelegt, um den nächst höheren Grad zu erlangen. Doch steht das Ganze nicht der freien Entfaltung im Weg? Reine Geldmacherei? Oder geht es nicht ohne?

Traditionelle Kampfkünste 

Fakt ist, dass es in keiner bekannten ursprünglichen Kampfkunst von Beginn an ein Graduerungssystem hab, wie wir es heute kennen. Warum auch? Ursprünglich wurden die meisten Kampfkünste zu kriegerischen Zwecken entwickelt. Sei es zum Angriff oder zur Verteidigung. Es wäre nicht besonders schlau gewesen, den Status seines Könnens nach außen hin zu demonstrieren.

In der modernen Entwickelung der traditionellen Kampfkünste ergaben sich dann diverse Gürtelfarben, hinter denen sich verschiedene spirituelle Verständnisse verbergen.

In erster Linie soll der Gürtel aber den aktuellen Leistungsstand bzw. Lernzustand eines Kampfkünstlers demonstrieren  Damit kommen wir jedoch auch direkt zum ersten Problem. Dieses System funktioniert leider nicht. Der Versuch vieler Verbände, eine Norm bei der Prüfung zu schaffen, ist allein schon deshalb zum scheitern verurteilt, da es sich um eine nicht messbare Individualsportart handelt. Eine entsprechende Betrachtung ist also immer subjektiv. So kommt es zu erheblichen Leistungsdifferenzen zwischen Trägern gleicher Graduierungen.

Nicht zuletzt liegt das auch an den Prüfungsinhalten selbst. Es kann immer nur ein temporärer Ausschnitt des Könnens abgefragt werden. Kampfkünste lassen sich jedoch üblicherweise nicht in ein 30-Minütiges Prüfungsprogramm quetschen. Talente in bestimmten Bereichen bleiben so ungefördert.

Klassifizierungen im Wettkampf tun ihr Übriges. All zu oft vermeiden aktive Wettkämpfer die Teilnahme an einer Dan-Prüfung, um in den Farbgurtklassen bessere Platzierungen zu erreichen.

Im Breitensport…

… leisten Graduierungen jedoch durchaus ihren Dienst. Dabei ist es egal, ob es sich um eine traditionelle Kampfkunst handelt, oder um modernen Sport, wie z.B. Kickboxen oder MMA. Sportlern ohne Wettkampfambitionen liefern bestandene Prüfungen eine entsprechende Langzeitmotivation. Das gilt vor allem für Kinder.

Deutschland, das Land der Zertifikate und Lizenzen

In Europa und vor allem in Deutschland ist meistens eine Leistung erst etwas wert, wenn sie auf dem Papier bestätigt wurde. Wollen Sie also eine Kampfkunst lehren, kommen Sie um eine entsprechende Gradierung kaum herum. Die Allgemeinheit lässt sich meist einfach durch entsprechende Zertifikate über diverse Dan-Prüfungen von der Qualität eines Trainers überzeugen. Was derjenige jedoch wirklich kann, bleibt wohl dauerhaft unklar.




Lokale Fettverbrennung? – Gürtel mit Über-/Unterdrucksystem

Lokale Fettverbrennung ist nicht möglich. So haben wir es bisher auf jeden Fall gelernt. Doch nun soll es einen Gürtel geben, der genau dies erreichen soll. Diesmal handelt es sich nicht um ein Produkt aus dem TV-Shop sondern um ein Produkt, das speziell für Fitnessstudios entwickelt wurde.

Mit diesem Gürtel, der angeblich wahre Wunder bewirken soll, ist ein Ernährungskonzept und ein Cardiotraining verbunden, dass durchgeführt wird, während der Gürtel getragen wird.

Wie soll das funktionieren?

Das Ziel ist hier speziell die lokale Fettverbrennung am Bauch. Das Prinzip dieses „Wundergürtels“ ist. abwechselnd, in schneller Folge eine Über- und Unterdruck Atmosphäre zu schaffen und somit die Durchblutung des Bauchfettgewebes derart zu verbessern, dass die Fettverbrennung lokal explizit gefördert wird.  Das Ganze wird zusammen mit einem Cardiotraining 3-4 mal die Woche durchgeführt und soll so in kürzester Zeit schlank machen.

Die Studie

Es gibt eine Studie, die beweisen soll, dass diese lokale Fettverbrennung so funktioniert. Knapp 100 Probanden wurden exakt auf die selbe Diät gesetzt und streng kontrolliert. In drei Gruppen, eine Gruppe, die mit dem Gürtel trainiert, eine Gruppe nach einem alternativen Trainingsprogramm und eine Standardtrainingsgruppe, eingeteilt, verbrachten Sie 2 Wochen mit einer Nährstoffzufuhr von 1500 kcal. Letzten Endes war bei der Gewichtsabnahme kein großer Unterschied zu entdecken. Alle hatten abgenommen, alle lagen jedoch im selben Schnitt.

Nun hatten jedoch diejenigen, die mit dem Gürtel trainierten im Schnitt wesentlich mehr an Bauchumfang verloren.(ca 25%)

Kritik an der Studie

Klingt soweit ganz gut, und man könnte ja im Prinzip direkt durchstarten um die Problemzone Bauch den Kampf anzusagen. Nur hatten leider in der Studie diejenigen ,die mit dem Gürtel trainierten, von Anfang an den größeren Bauchumfang. Zwar nur etwa 5%  mehr bei 25% mehr Verlust; das jedoch kann schon Auswirkungen auf den individuellen Stoffwechsel haben. Das größte Problem ist jedoch ein anderes. Wieder einmal sind wir, wie so oft, wenn es um Diäten geht, bei dem Punkt der Wassereinlagerung. Fast 100% der Probanden waren Frauen. zyklusbedingt haben Frauen allgemein sehr große Schwankungen in Ihrem Wasserhaushalt, was wiederum für eine stetige nicht geringe Veränderung des Bauchumfangs führt.

Was bringt es denn nun?

Auch durch die „intensive Massage“ kann es dazu kommen, dass Wasser ausgeschieden wird. Die Durchblutung wird angeregt, klar. Ob der Körper nun eher auf das subkutane Fett, dass für die Fettfalten verantwortlich ist, oder aber auf das tieferliegende viszerale Fett zurückgreift, können wir, auch durch eine Durchblutungssteigerung nicht beeinflussen.

Den Löwenanteil macht hier wohl der Placebo Effekt aus. Der Glaube an solch ein Gerät motiviert viele intensiver zu trainieren und gerade Sportmuffel und „Lifestyle-Wellness-Hightec Sportler“ landen so wohl das ein oder andere mal mehr im Studio und erzielen so natürlich größere Erfolge. Aber einmal Hand aufs Herz: Schauen Sie sich mal um. Diejenigen, die den Traumkörper schon haben, haben es doch auch ohne solch ein Mittel geschafft, oder?