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Wie viel Multimedia braucht die Fitnessbranche?

Sport und vor allem das Training im Fitnessstudio ist schon lange nicht mehr das Mittel zum Zweck, wie es früher üblich war. Mit immer mehr Ideen versucht die Fitnessbranche das körperliche Training zum Erlebnis zu machen. Das ist an sich natürlich nicht schlecht, denn es steigert die Motivation und gerade diejenigen mit einem schwachen Durchhaltevermögen werden durch das Entertainment-Programm mit verschiedensten Kursen und neuen abgefahrenen Geräteinnovationen, wie wir sie jedes Jahr wieder auf der FIBO sehen können, bei Laune gehalten.

Das digitale Zeitalter macht auch vor der Fitnessbranche nicht halt

Email, Facebook, Blogosphäre, YouTube und Co, was würden wir heutzutage nur ohne sie machen? In der Generation Smartphone ist es für viele kaum vorstellbar, nicht mehr vernetzt und ständig von Multimedia umgeben zu sein. Wir kennen diesen Trend und wollen ihn natürlich nicht schlecht reden, immerhin ist auch Sport-Attack über Facebook, Google+ und Twitter vernetzt und nutzt eine Vielzahl von Medien. Wir gehen aber davon aus, dass die meisten Sport-Attack doch besuchen, während sie gerade nicht trainieren. Denn Training braucht Fokus und Konzentration, surfen und recherchieren kann man doch immer noch am besten in der Regenerationszeit – Oder wie sieht das die Fitnessbranche?

Multimedia und Social Media an Fitnessgeräten

Die modernsten Crosstrainer und Ergometer sind wohl kaum noch als reine Trainingsgeräte zu bezeichnen. Früher war die höchste Kunst des multimedialen Entertainments wohl das begleitende Landschaftsvideo auf dem Indoor Cycling Bike. Viele moderne Geräte verfügen heute aber schon über große Displays mit Internetzugang, nicht nur um Trainingsergebnisse in eine Onlinedatenbank einzuspeisen, es können auch Emails geprüft, im Web gesurft oder Freunde auf Facebook kontaktiert werden. Und das alles während Sie nebenbei trainieren. Doch wie nötig ist sowas wirklich und wo geht die Entwicklung noch hin? Reicht uns nicht ein einfaches Gerät, dass uns einen Widerstand leistet, etwas begleitende Musik, ein Dach über dem Kopf und ein Hauch Magnesia in der Luft?

Wer kann da noch richtig trainieren?!

Zum Training gehört auch eine mentale Einstellung. Nicht umsonst spricht man auch vom mentalen Aufwärmen vor dem Training. Wer dauerhaft am Ball bleiben will, muss Fitness zu einem Teil seiner Lebenseinstellung machen. Und das funktioniert nicht, wenn Sie geistig eigentlich gar nicht beim Sport sind. Ohne den passenden mentalen Zustand ist eine gute Leistung einfach nicht möglich.

Geht im Alltag nicht sowieso schon genug Real Life-Kommunikation durch unsere multimediale Vielfalt verloren? Phubbing ist das Stichwort. Wie wollen Sie sich gegenseitig anfeuern, einmal über Ihre Grenzen hinaus zu gehen, wenn sie vertieft in der Welt der Multimedia stecken? Und wenn Sie einmal eine lockere Einheit einlegen oder ein Cooldown absolvieren – Wie wäre es stattdessen mit Ihrem Trainingspartner das nächste Training zu planen oder das letzte Training Revue passieren zu lassen?

Ein wenig Multimedia schadet mit Sicherheit nicht und bringt etwas Abwechslung ins Studio, doch irgendwann ist einfach zu viel des guten. Warum sind Sie nochmal ins Fitnessstudio gegangen? Genau: Um Sport zu machen! Dann sollten Sie sich auch damit beschäftigen. Immerhin können Sie so auch abschalten – und das ist doch eines der Ziele, das viele beim Sport verfolgen. Wie will man abschalten können, wenn einen der Alltag über das Web auch ins Studio folgt?

 

 




Das Crosstrainer-Bike – sinnvolles Verkehrsmittel oder Trend Gadget?

Der Crosstrainer ist ja eigentlich ein Gerät, das erfunden wurde, um Bewegung zum Selbstzweck zu machen. Nicht umsonst findet sich kein Fitnessstudio, in dem sich nicht eine Reihe von Crosstrainern im Cardio-Bereich befinden. Und das zurecht: Der Crosstrainer ist, wenn es darum geht, Energie zu verbrauchen ein effizientes Trainingsgerät. Arme und Beine können gleichermaßen belastet werden und je nach Modell wird sogar der ganze Oberkörper in die Bewegung mit einbezogen.

Doch darum soll es hier eigentlich gar nicht gehen. Schon länger gibt es den Trend, den Crosstrainer mit dem Fahrrad zu kombinieren und so ein echtes Verkehrsmittel aus dem Gerät zu machen.

Zulassung im Straßenverkehr

Die Zulassung im Straßenverkehr ist wohl das Wichtigste, wenn wir von einem Verkehrsmittel sprechen. Wie wir feststellen konnten sind fast alle Modelle der Crosstrainer Bikes für den Straßenverkehr zugelassen. Sie sind also ausreichend mit Leuchtmitteln und Reflektoren ausgestattet und besitzen ein effizientes Bremssystem, sowie eine Klingel. Überall, wo Fahrrad gefahren werden darf, dürfen wir auch mit unserem Crosstrainer-Bike unterwegs sein.

Bedienbarkeit, Effizienz und Fahrgefühl

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Bauarten. Wir konnten beide ausprobieren.

Modell Version 1:

ElliptigoDiese Bauweise ähnelt noch sehr einem normalen Fahrrad. Genau so fährt es sich       auch, eben wie ein Fahrrad im Stehen. Die elliptische Bewegung sorgt allerdings dafür,   dass wir wesentlich größere Kräfte auf das Ritzel übertragen können. Faktisch bedeutet das, dass wir eine recht hohe Übersetzung fahren können. Auch die Tatsache, dass wir unsere Hüftstrecker, wie z.B. unseren Beinbizeps effizient einsetzen können steigert das Potential an Kraft, dass wir auf die Ritzel, über die Kette und letztendlich auf die Straße bringen können. Kurzum heißt das, dass wir mit gefühlt weniger Krafteinsatz eine größere Geschwindigkeit als mit dem Fahrrad erreichen können. Die Kraft wird lediglich auf mehrere , teils stärkere Muskeln verteilt. Außerdem können wir die Schwerkraft für uns arbeiten lassen.

Modell Version 2: 

Freecros BikeDiese Bauweise konten wir auf der FIBO 2013 ausprobieren. Im Gegensatz zum klassischen Modell finden wir vorne Zwei Ränder und die für einen Crosstrainer üblichen Handgriffe. Das Handling das Geräts erinnert irgendwie ein bisschen an eine Mischung aus Ski- und Motorradfarhen, lässt sich jedoch recht schnell erlernen, auch wenn die ersten Bewegungen erst einmal ungewohnt sind. Denn wir lenken durch Gewichtsverlagerung und etwas seitlichen Druck auf die Handgriffe. Klingt vielleicht einfacher als es ist, aber die Handgriffe sind natürlich permanent in Bewegung. Alles in einem ist das Gerät aber doch recht leicht zu beherrschen. Hat man das Gerät erst einmal unter Kontrolle ist wohl der nächste Gedanke:“Wow, wird man damit schnell“. Und das ist in der Tat so. Da man bei diesem Gerät die Möglichkeit hat, die gesamte Kraft aus Armen, Beinen und Oberkörper auf die Straße zu bringen und dazu noch sein eigenes Körpergewicht nutzen kann, wird man mit diesem Gerät echt schnell. Durch diese Effizienz macht das Fahren echt Spaß. Schade, dass wir dann auch irgendwann schnell weiter mussten.

Preise

Die Preise sind aktuell noch das, was den meisten Verbrauchern weh tun sollte. Ab ungefähr 1600 Euro bekommt man ein einfaches Modell. Wenn sich allerdings schon ein solch exotisches Gefährt gönnt, sollte man sich vielleicht überlegen, noch etwas mehr auf den Tisch zu legen, denn der Spaßfaktor steigt bei diesen Geräten leider quasi proportional mit dem Preis.

Fragt sich jetzt eigentlich nur noch, wie lange es dauert, bis diverse chinesische Hersteller die ersten Kopien auf den Markt bringen, die auch aus patentrechtlichen und sicherheitstechnischen Gründen in Deutschland zugelassen sind. Denn so lange die Geräte nur zu solchen Preisen zu haben sind, wird sich das Ganze wohl kaum durchsetzen.