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Kalaripayattu, die indische Form der Kampfkunst

Von Kalaripayattu haben wohl die wenigsten bisher gehört. Kalaripayattu ist eine südindische, traditionelle Kampfkunst. Sie ist sehr tief in der indischen Kultur und Gesellschaft verwurzelt. Betrachtet man die Videos, die es auf diversen Onlineplattformen zu sehen gibt, kommt man vielleicht zuerst auf den Gedanken, dass Kalaripayattu doch etwas nach hektischem Capoeira aussieht.

In Wirklichkeit beinhaltet Kalaripayattu jedoch außer dem Training von Bewegungsformen auch dem bewaffneten Kampfs und Holz und Stahlwaffen, es werden Atemtechniken gelehrt und Meditationsformen praktiziert. Massagen zur Heilung geben dieser Kampfkunst einen spirituellen Touch.

Da dies eine der ältesten Kampfkunstarten ist, wird häufig vermutet, dass Kalaripayattu die Grundlage für spätere chinesische, japanische und Koreanische Kampfkünste ist.

Schaut man genauer hin, findet man aber kaum direkte präzise Techniken, es erinnern eher an einen Tanz, jedoch sind die Techniken kaum mit denen des Capoeira zu vergleichen. Ähnlich wie beim Wing Chun werden hier schnelle Verbindungen von verschiedensten Bewegungen eingesetzt.

Der Trainingslevel des jeweiligen Schülers teilt sich in drei Stufen. Dem rein körperlichen Kampf, dem Kampf mit Holzwaffen und den Kampf mit Metallwaffen. So wird sichergestellt, dass nur ein fähiger Schüler mit entsprechendem Werkzeug umgeht.

Wettkämpfe gibt es nicht im Kalaripayattu. In diesem Fall würde das auch keinen Sinn machen, da das Ziel des Kalaripayattu entweder die effektive Selbstverteidigung oder die Repräsentation von Eleganz ist. Einen sportlichen Hintergrund gibt es bei dieser Kampfkunst nicht.

Geeignet ist diese Kampfsportart nicht unbedingt für jeden, denn man muss sie förmlich leben. Das ist wohl auch der Grund ihrer geringen Verbreitung. So wird Sie uns wohl weiterhin unbekannt bleiben, es ist jedoch schön, als Kampfsportler auch einmal über den Tellerrand schauen zu können.

Am einfachsten macht man sich ein Bild von dieser Kampfkunst bei YouTube