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Shock Doctor Ultra Kniebandage (875)

Unser Knie ist eines unserer empfindlichsten Gelenke und oft von Verletzungen betroffen. Gerade Schnellkraftsportarten mit vielen Stop- und Drehbewegungen erhöhen das Risiko für Verletzungen des Kniegelenks.

Das Arsenal an Bandagen ist riesig. Wichtig ist zuerst einmal, zu wissen, dass sich der Markt in medizinische Produkte( z.B. Bauerfeind) und Sportprodukte unterteilt. Die Bandage von Shock Doctor gehört zur zweiten Kategorie und ist deshalb leider nicht auf Rezept zu bekommen. So viel aber schon einmal vorab: Mit der Shock Doctor 875 Bandage halten Sie eine der besten und stabilsten Bandagen überhaupt in der Hand.

Konzept

Die richtige Bandage zu finden ist oft gar nicht so einfach. Vor allem, wenn man höhere Ansprüche an die Stabilität hat und vielleicht etwas extremeren Sport betreibt. Die typischen medizinischen Bandagen ohne Stabilisationsschiene sind oft zu weich, leiern schnell aus und rutschen dann. Durch die zwei Klettriemen wird das bei der Shock Doctor Bandage verhindert- so können Sie stets nach Bedarf die Festigkeit dosieren. Ohrthesen hingegen sind oft sperrig. Wenn Sie sich nicht gerade im ganz hochpreisigen Segment aufhalten (mindestens 4-stellig!), werden Sie kaum eine medizinische Orthese bekommen, die auch bei sportlicher Belastung perfekt sitzt.

In die Seiten der Bandage sind Metallschienen eingelassen, die jedoch deutlich weniger auffallen, als bei vergleichbaren Modellen. Diese sind auch so gut gepolstert, dass sie keine echte Verletzungsgefahr für andere darstellen, wie es bei ähnlichen Modellen oft der Fall ist. Die meisten Kampfrichter, z.B. im Kampfsport, werden also gegen diese Bandage nichts einzuwenden haben.

In der Kniekehle befindet sich das sogenannte X-Fit-Strap-System. Dieses hat Shock Doctor zum Patent angemeldet. Es soll das Schubladenverhalten des Knies reduzieren und somit zusätzlich zur seitlichen Stabilisierung die Kreuzbänder schützen.

Stabilität und Tragegefühl

Da die Festigkeit dosierbar ist, entsteht je nach Bedarf in sehr gutes Stabilitätsgefühl. Die Bandage hat auch einen integrierten Hyperextension-Stop. Dieser greift aber auch erst bei einer echten Hyperextension. Das hat den Vorteil, dass die Beweglichkeit nicht eingeschränkt wird, andererseits tut es durchaus schon weh, bevor die Unterstützung einsetzt. Gegen eine Überstreckung bietet eine echte Orthese natürlich mehr Schutz.

Wichtig ist die richtige Platzierung. Sitzt die Bandage auch nur wenig falsch, verschiebt sie aufgrund ihres Sitzes schnell Ihre Kniescheibe unangenehm in eine Richtung.

Verarbeitung

bandage-schwachstelleDie Verarbeitung ist gut, wenn auch die Nähte gerade an dem Übergang zur seitlichen Schiene fester und dicker sein könnten. Die Verschleißerscheinungen auf dem Bild sind nach etwa 1.5 Jahren mit 2-3 mal wöchentlicher Nutzung für jeweils ca. 2 Stunden entstanden. Der Klett hält sich immer noch gut; auch nach dieser Zeit macht er keine Anstalten, sich von allein zu lösen.

Preis

Mit einem Preis von 110-140 Euro (je nach aktueller Preislage und Verfügbarkeit) ist die Bandage relativ teuer – kaum ein anderes Produkt bietet jedoch ein so überzeugendes Konzept. Aus dem eigenen Hause gibt es weitere ähnliche Modelle, die schrittweise einzelne Features reduzieren und damit günstiger werden.

 

Hier müssen Sie sich überlegen, wie viel Stabilität Sie brauchen. Denken Sie auch daran, die Bandage nicht immer zu tragen. Sie sollte nur Schutz bei starker sportlicher Belastung sein. Es macht keinen Sinn, diese Bandage im Alltag zu tragen. Auch bei leichtem Sport, macht es mehr sein, eine weniger stabile Variante zu wählen, um die Muskulatur nicht zu sehr zu entlasten.

Fazit

Die Shock Docor Ultra 875 ist eine der stabilsten und komfortabelsten Bandagen, die es zu kaufen gibt. Das lässt sich der Hersteller zwar gut bezahlen, bleibt dabei aber noch deutlich unter dem Preis von vergleichbaren medizinischen Produkten. Bei mehrmals wöchentlicher Verwendung kann man wohl etwa 1,5 – 2 Jahre Haltbarkeit für die Bandage einrechnen.




Trigger Point Grid Stick

Das in diesem Testbericht vorgestellte Trainingstool ist ein spezielles Tool zur lokalen Selbstmassage und kann eine gute Ergänzung zur klassischen Faszienrolle sein. Genannt wird das Tool „Trigger Point Grid Stick“.

Hintergrund und Sinn des Tools

Faszien sind Bindegewebsstrukturen, die unsere Muskulatur umgeben. Der Zustand unserer Faszien kann die Funktion unserer Muskulatur recht deutlich beeinflussen. Die Selbstmassage ist ein Bestandteil des Faszientrainings. Auch unter „Fascial-Release“ bekannt, sorgt die Behandlung dafür, dass sich Verklebung der Faszien mit der Muskulatur lösen können. Am bekanntesten sind wohl die klassischen Schaumstoffrollen, für viele unter dem Namen Blackroll bekannt. Besonders nach intensiven Trainingseinheiten oder auf Trainingscamps kann eine solche Behandlung die Regeneration beschleunigen und die Leistungsfähigkeit schneller wieder herstellen. Auch Schmerzsymptome und Verspannungen, die durch verklebte Faszien bedingt sind, können gemindert werden.

Problematisch bei den klassischen Rollen ist oft die Dosierung der richtigen Intensität und die Präzision. Genau diese Probleme soll dieses Tool lösen.

Prinzip der Teigrolle

Im Grunde ist das Tool eine verbesserte Teigrolle. Das klassische Küchentool wäre wohl ebenso für die lokale Massage geeignet, die spezielle Oberflächenstruktur, der Schaumstoff und die Gummierung der Griffe machen den Trigger Point Grid Stick aber zu einem wirkungsvollerem Tool.

Verarbeitung

Der Trigger Point Grid Stick fühlt sich hochwertig verarbeitet an. Es bewegt sich nur da, wo er es soll und macht den Eindruck, auch nach Jahren nichts an seiner Funktionalität einzubüßen. Der Übergang vom Griff zur Rolle nutzt sich nach einiger Zeit etwas ab, das schadet aber der Funktion nicht.

Handhabung und Umgang

Der Umgang ist denkbar einfach. Die ergonomisch geformten Griffe sorgen dafür, dass Sie präzise Druck auf die gewünschten Stellen aufbauen können. Besonders die Waden und Oberschenkel lassen sich mit dem Trigger Point Grid Stick besonders gut bearbeiten. Gerade die seitlichen Strukturen sich doch mit der klassischen Massagerolle eher schwer zu erreichen.

Wie Sie sich vielleicht denken können, ist das Gerät für den Rücken weniger geeignet. Sie ist also kein Ersatz für die große Massagerolle, die in erster Linie auf den Rücken zielt, sondern eine Ergänzung.

Preis

Etwa 35 Euro zahlen Sie für den Trigger Point Grid Stick. Es ist damit kein unerschwingliches Trainingstool, lässt sich die einfache aber gute Idee trotzdem gut bezahlen. Ein klassisches Nudelholz/Teigrolle kostet dagegen etwa 10 Euro. Es handelt sich bei der gebotenen Qualität aber wahrscheinlich um eine einmalige Anschaffung, sodass sich der Preis rechtfertigen kann.




Der Isokinator – was taugt das Fitnessgerät?

Fitnessgeräte für das Hometraining gibt es wie Sand am mehr – und alle haben im Grunde die gleiche Zielsetzung: Sie sollen kompakt sein, leicht zu transportieren, zuhause nicht viel Platz wegnehmen und dabei noch ein umfangreiches und vor allem effektives Training für den ganzen Körper ermöglichen. Dabei kommt durchaus nicht nur gutes bei herum. Diesmal stellt Sport-Attack ein Gerät vor, das auf den ersten Blick doch sehr überteuert wirkt – auf den zweiten Blick aber durchaus eine sinnvolle Trainingsalternative sein kann.

Der Isokinator vorgestellt

Unterschiedliche Versionen

Den Isokinator gibt es in 4 verschiedenen Versionen. Im Grunde handelt es sich immer um das selbe Gerät, entscheidend ist vor allem die Stärke und damit die Zielsetzung, für die es ausgelegt ist.

Der Isokinator Lady (hellgelb) ist die schwächste Stufe. Dieser lässt sich von 0,5 bis 70 Kg stufenlos einstellen.

Der Isokinator Classic (orange, hell) und der Isokinator Spaceman (orange, dunkel) lassen sich jeweils von 0,5 bis 90 Kg stufenlos einstellen. Der größte Unterschied bei diesen beiden Geräten ist das Gewicht. Der Spaceman ist noch einmal etwas leichter und somit noch besser für den Transport oder den Urlaub geeignet.

Der Isokinator Green Giant (grün) richtet sich an Leistungssportler. Er lässt sich bis zu einer Belastung von 180 Kg einstellen – und richtet sich somit an Leistungssportler.

Das Trainingskonzept

Mit dem Isokinator lassen sich eine ganze Reihe verschiedener Übungen durchführen. Wie der Name bereits erahnen lässt, geht es hier vor allem um isometrische Muskelspannung. Eigentlich ist das Gerät nichts anderes als ein paar starre Schlaufen mit einem zwischengeschalteten Kraftmesser. Sie können nun Übungen einfach statisch halten oder aber auch isometrische Muskelspannung mit Bewegung kombinieren. Ziehen Sie z.B. vor dem Körper das Gerät auseinander, erreichen Sie ein isometrisches Training speziell der Deltamuskeln. Schwenken Sie jetzt noch langsam von rechts nach links erreichen Sie den Muskel sogar in verschiedenen Dehnungszuständen. Der Kraftmesser dient dabei immer als Kontrolle zum Aufrechterhalten der Spannung. Ohne ein solches Instrument ist diese nur schwer zu kontrollieren – was nicht heißt, dass es unmöglich ist.

Beispiele:


Hier sehen Sie die beschriebene Schulterübung

So kann aus statischer Spannung eine dynamische Übung werden.

Das Trainingskonzept – pro und kontra

Ein scheinbar geniales – unschlagbares Trainingskonzept? Nunja, fast. Wenn es darum geht, aus einem winzigen Gerät so viel wie möglich heraus zu holen, kann man sagen, dass der Isokinator das schafft. Es gibt aber auch genügend Gründe, trotzdem noch anders zu trainieren. Diese pro- und kontra Liste soll Ihnen bei der Entscheidung helfen.

+ Absolut platzsparend

+ geringes Verletzungsrisiko durch langsame Bewegungen unter Spannung

+ sehr gute Steuerung der Belastung möglich, durchaus für Muskelaufbautraining- auch im Leistungssport – geeignet!

+ Belastungsmöglichkeiten auch in Richtungen, die an Geräten/mit Hanteln nur schwer trainierbar sind

– Anpressdruck durch hohe Muskelspannung in ungünstigen Gelenkwinkeln manchmal recht hoch (z.B. bei engen Sehnenkanälen in der Schulter)

– Nicht geeignet zum Aufbau von Schnellkraft

– Integriert keine echten Dehnungs- Verkürzungszyklen

– Koordinativ eher anspruchslos (Zumindest die meisten Übungen)

Verarbeitung

An der Verarbeitung des Isokinators gibt es nichts zu meckern. Der Hersteller wirbt immerhin damit, dass das Gerät überall und immer einsetzbar ist. Auch z.B. unter der Dusche(Wer auch immer unter der Dusche trainieren möchte…) Das Gerät fühlt sich absolut hochwertig an. So schnell sollte da nichts kaputt zu kriegen sein.

Preis

Das günstigste Modell – Classic – gibt es ab etwa 175€. Ein stolzer Preis für einen beschrifteten Kraftmesser, so viel sei an dieser Stelle gesagt. Das Gerät ist aber wohl so gebaut, dass es Sie vielleicht noch überlebt – es ist also eine einmalige Anschaffung. Trotz der sehr hochwertigen Materialien bezahlt man natürlich die Idee und das Patent dahinter. Ob Ihnen das den Preis wert ist, bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

Fazit

Der Isokinator ist DAS Trainingsgerät für alle Fitnessfreaks und Bodybuilder da draußen, die auch im Urlaub nicht auf ihr Training verzichten wollen oder auch mal eine Trainingseinheit nach Hause verlegen wollen oder müssen. Natürlich ersetzt es aber kein ganzheitliches Training im Studio. Für den gesundheitlich orientierten Sportler kann dieses Gerät ebenfalls sehr von Nutzen sein. Fast alle Übungen lassen sich problemlos im Büro in der Mittagspause durchführen. Als ergänzendes Training zum sonstigen Sport ist der Isokinator auch prima geeignet. Vielleicht ja sogar in der Trainingstasche, um nach einem Satz Bankdrücken mit einer Isokinator Brustübung die gesamte Brust und Schultermuskulatur in allen Richtungen auszulasten? Die gewonnene Stabilität kann evtl. sogar zur Leistungssteigerung in der eigentlichen Grundübung führen.

 




Test: IronMaxx 100% Whey

Die Etiketten von IronMaxx wirken meistens schon ein wenig anders, als die der anderen Hersteller – alles ist ein wenig bunter und erinnert ein wenig an einen Cocktail. So viel können wir auch in voraus schon verraten: Das, was das Etikett anzeigt, wird auch gehalten. Diese Shakes sind wirklich ziemlich fruchtig.

Erster Eindruck

Nach dem Öffnen der Dose strömt einem direkt ein fruchtiger Duft entgegen. Normalerweise riecht Eiweißpulver in unzubereitetem Zustand nicht besonders lecker. Hier lässt sich aber am Geruch schon deutlich die Sorte erkennen. Das Pulver ist relativ feinkörnig aber dennoch locker und hat viel Platz in der Dose.

Löslichkeit und Konsistenz

Dieses Pulver ist extra entwickelt worden, um es in Wasser aufzulösen. Dementsprechend gut löst es sich auch auf. Es wird aber natürlich darin nicht cremig. Das ist aber wohl auch gar nicht so gewollt.

Geschmack

Die fruchtigen Sorten erinnern tatsächlich etwas an Fruchtcocktails und man würde sie bestimmt auch ohne den Hintergedanken der Nahrungsergänzung gerne einfach nur so als Genuss konsumieren. Bei Sorten mit Schokolade oder Vanille ist es wohl Geschmackssache. Hier erwartet man doch normalerweise einen schönen cremigen, halbfesten Shake. Das kann man hier nicht erwarten!

Tipp: Die Fruchtsorten erst shaken und dann entweder in Instant-Eisformen geben oder Eiswürfel herstellen und anschließend zu einem Slush verarbeiten. Diese Sorte ist dafür bestens geeignet.

Nährwerte

Laut Verpackung pro 100g

Brennwert:  395 kcal
Protein:  77,3 g
Kohlenhydrate:  6,3 g
– davon Zucker:  5,5 g
Fett:  6,2 g

Aminosäuren:

Isoleucin 5500 mg
Leucin 11.000 mg
Lysin 9100 mg
Valin 5300 mg
Phenylalanin 3200 mg
Threonin 5400 mg
Methionin 1900 mg
Tryptophan 1800 mg
Histidin 1900 mg
Cystein 1900 mg
Glutamin 16.400 mg
Asparaginsäure 10.300 mg
Arginin 3000 mg
Prolin 7500 mg
Serin 5500 mg
Alanin 4300 mg
Glycin 1700 mg
Tyrosin 4300 mg

 

Wir haben also so gesehen einen realen Protein Anteil von fast 80%.

Preis

Die 900g Dose kostet zwischen 22 und 25 Euro und ist damit mit Sicherheit nicht das günstigste Protein. Da der Geschmack aber durchaus ein entscheidendes Bewertungskriterium ist, kann man aber behaupten, dass es den Preis wert ist.




Test: Scitec Professional 100% Whey – Erdbeere-Weiße Schokolade

Scitec ist mal wieder eine Marke, die durchaus günstiges Proteinpulver verkauft. Dazu handelt es sich bei diesem Protein um ein reines Molkeprotein, optimal also geeignet als After Workout Shake, weniger als Shake für zwischendurch.

Erster Eindruck

Das Scitec Protein Pulver wird in einer großen, roten, leicht transparenten Dose mit chromfarbenden Deckel geliefert. Das Ganze wirkt zugegebenermaßen ein wenig abgefahren. Die 2,35 Kg Dose wirkt etwas überdimensional und passt nicht in jeden Schrank. Aber immerhin lässt sich das Protein so immer wieder verschließen. Dabei ist auch ein XXL Dosierlöffel. Das ist auf jeden Fall praktisch.

Löslichkeit und Konsistenz

In Milch und Wasser löst sich das Pulver optimal auf. Auch, wenn man zwei der XXL Dosierlöffel auf 500 ml Milch oder Wasser gibt, bleiben kaum Reste zurück. Im Barmixer wird der Shake schön cremig, aber nicht richtig fest. Im Schüttelshaker erhalten wir eine gute homogene Flüssigkeit mit Schaumkrone. Richtig fluffig ist der gesamte Shake aber nicht.

Geschmack

Die weiße Schokolade schmeckt man auf jeden Fall deutlich heraus. Der Geschmack erinnert ein wenig an entsprechende Pralinen. Richtig lecker ist der Shake aber eher nur mit Milch. Mit Wasser ist er trinkbar, aber kein wahrer Genuss, dafür hätte man aber wahrscheinlich auf eine fruchtigere Sorte zurückgreifen müssen. Wenn sich die 2,35 Kg dem Ende nähern, wünscht man sich doch bald einen anderen Geschmack. Zum Glück gibt es noch 9 andere Geschmacksrichtungen.

Nährwerte

Laut Verpackung pro 100g

Brennwert:  360 kcal
Protein:  73,3 g
Kohlenhydrate:  8,3 g
– davon Zucker:  6,6 g
Fett:  3,3 g

Die Aminosäurematrix aus L-Leuzin, Glutamin und Taurin: 2453,3 mg

Damit haben wir einen Anteil von 73% Protein. Für ein typisches Molkeproteinisolat ein typischer Wert.

Preis

Die 2,35 Kg kosten insgesamt 49 Euro. Damit ist das Produkt nicht zum Schleuderpreis zu haben, aber immer noch deutlich günstiger als die Produkte vieler andere Hersteller. Das Preis-/Leistungsverhältnis ist auf jeden Fall absolut in Ordnung. Es gibt das Produkt auf noch im 5 Kilogramm Eimer – irgendwann wünscht man sich aber doch einmal eine Geschmacksvariation, sodass ein Kauf von mehr als 2,35 Kg einer Sorte kaum Sinn macht.




Test: Star Nutrition Whey-80 – Schokolade

 

Das Star Nutrition Whey 80 kommt recht unscheinbar daher, geliefert in einer einfachen, aber wieder verschließbaren Plastikverpackung.

Erster Eindruck

Die Verpackung erscheint recht praktisch und ist auch stabil. Da hat man schon anderes erlebt. Immerhin geht so nicht direkt die Hälfte des Pulvers beim Umfüllen verloren. Das Pulver wirkt recht feinkörnig, riecht einfach nach Kakaopulver und klumpt nicht. Ob das schon auf eine gute Löslichkeit hindeutet?

Löslichkeit und Konsistenz

Die Löslichkeit ist sowohl in Wasser, als auch in Milch sehr gut. Ein Shaker bleibt jedoch weiterhin ein Muss, einfacheres Einrühren führt immer noch zu Klumpen. Im Handshaker wird der Shake schön luftig. Ein richtiger Quark lies sich aber auch mit dem elektrischen Barmixer nicht herstellen. Das funktioniert aber mit den wenigsten Whey-Protein Sorten.

Geschmack

Auch, wenn die 1 Kg Packung aufgebraucht ist, ist man den Geschmack noch nicht satt. Mit Milch schmeckt der Proteinshake einfach sehr lecker. Empfehlenswert sogar mit warmer Milch, als Alternative zum Kakao. Mit Wasser zubereitet erinnert der Geschmack ziemlich an den Kakao, den man üblicherweise aus Automaten zapfen kann. Wenn man das mag, wird man das Star Nutrition Whey-80 auch mit Wasser mögen.

Nährwerte

Laut Verpackung/100g:

Eiweiß- 76g

Kohlenhydrate- 4g

Fett- 8,5g

Aminisäuren:

L-Leucin 9,2 g (3,4 g)
L-Isoleucin 4,9 g (1,8 g)
L-Valin 5,0 g (1,9 g)
Total BCAA* 19,1 g (7,0 g)
Asparaginsäure 9,3 g (3,5 g)
L-Glutaminsäure 15,0 g (5,5 g)
L-Serin 4,6 g (1,7 g)
L-Glycin 1,6 g (0,6 g)
L-Histidin 1,6 g (0,6 g)
L-Arginin 2,4g  (0,9 g)
L-Threonin 6,3 g (2,3 g)
L-Alanin 4,2 g (1,5 g)
L-Prolin 5,0 g (1,8 g)
L-Tyrosin 2,7 g (1,0 g)
L-Methionin 1,6 g (0,6 g)
L-Cystin 2,1 g (0,8 g)
L-Phenylalanin 2,8 g (1,0 g
L-Lysin 7,8 g (2,9 g)
L-Tryptophan 1,2 g (0,5 g)

Das Produkt enthält also auch einiges an BCAAs. Gesüßt wird mit Aspartam. Der Süßstoff gilt soweit als unbedenklich, auch wenn ihm ein gewisser Ruf anhaftet. Für diejenigen, die Aspartam meiden wollen, gibt es auch eine etwas teurere Variante mit Stevia.

Preis

1 Kilogramm kostet bei GymSector aktuell 16,95. Das ist, wenn man sich das gesamte Produkt anschaut, wirklich sehr günstig. Die meisten Produkte, die man für diesen Preis bekommt, schmecken ungefähr so wie ihre Verpackung und sind oft aus minderwertigem Sojaeiweiß.

 




Sportart Checkup: Wakeboarden

Im heutigen Sportart Checkup: Wakeboarden. Das ist zugleich auch der erste Artikel unserer Sportart-Checkup Artikelserie. Diese Artikelserie berichtet von persönlichen Erfahrungen von einer Sportart. Es geht vor allem um den Einstieg in die Sportart, die Erlernbarkeit, den Spaßfaktor, Kosten, körperliches Training und die Verletzungsgefahr. Diese Artikelserie soll denjenigen, die eine Sportart vielleicht zum ersten Mal ausprobieren wollen, vorab einen kleinen Erfahrungsbericht liefern.

Wakeboarden am Alfsee

Wir haben uns aufgrund der geografischen Nähe für den Alfsee als Location entschieden. Beim Wakeboarden gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten, sich ziehen zu lassen. Zum einen kann man sich natürlich hinter ein Boot hängen, für den „Massentourismus“ hingegen wurden hingegen spezielle Seilbahnen rund um den See errichtet. Wir hatten das Glück, dass einen Tag vor uns ein großer Wakeboard Wettbewerb auf der Anlage stattfand, sodass noch einige Profiwakeboarder anwesend waren, die natürlich ein paar Tipps parat hatten, außerdem gab es so natürlich zwischendurch immer mal ein paar sehr nette Moves zu sehen. Mir soll es erst einmal ums fahren gehen. Immerhin ist das mein erstes Mal.

Am Alfsee gibt es übrigens drei Seilbahnen. Eine, die meist langsamer ist für Anfänger, eine meist schnellere, auf der man auch die sog. „Kicker“ fahren kann und eine kleine, die nur hin und her fährt für das Einüben von diversen Tricks. Wir haben natürlich gleich die etwas schnellere genommen. Soll ja auch eine Herausforderung sein.

Kosten für Eintritt und Equipment

Wir sind natürlich mitten in der Hauptsaison angereist. Immerhin macht es bei knapp 30 Grad und strahlendem Sonnenschein am meisten Spaß. Da kostet so eine Tageskarte dann auch 24 Euro ermäßigt, 30 Euro normal für Erwachsene. Dazu kommt dann noch die Leihgebühr für das Wakeboard in Höhe von 8 Euro für den ganzen Tag. 12 Euro kostet dann schon ein Board, mit dem man über die Kicker fahren darf. Die Schwimmwesten gab es umsonst, ein Neoprenanzug würde wieder kosten. Bei den Temperaturen konnte ich aber gut darauf verzichten.

Die ersten Starts und die Elernbarkeit

Ich muss dazu sagen: Ich fahre seid einiger Zeit auch Snowboard, deshalb ließ sich das Ganze wohl auch recht gut übertragen. Außerdem Fahre ich mit dem Snowboard meist Goofy, das heißt mit dem rechten Bein vorne. Man fährt üblicherweise gegen den Uhrzeigersinn bei der Seilbahn. Genau richtig für mich. Trotzdem gingen die ersten drei Starts ziemlich in die Hose. Wichtig ist, dass beim sitzenden Start von der Kante die Spitze des Boards deutlich nach oben zeigt. Der hintere Fuß sollte leicht im Wasser stehen. Das habe ich beim ersten Start auf jeden Fall vermasselt. Start 2 und 3 scheiterten dann an zu starker Rücklage. Start 4: Board in Position bringen, Spitze aus dem Wasser, Bauch anspannen, Beine und Arme anspannen und los. Das brachte mich immerhin bis zur zweiten Kurve. Wenn man nicht ganz die vorgegebene Spur hält, gibt es doch einen so starken Ruck, dass es als Anfänger schwer ist, sich noch zu halten.

Beim 6ten Versuch habe ich dann bereits die 3 Runden absolviert, die maximal erlaubt waren, immerhin wollen auch andere noch dran kommen. Wenn man geschickt ist, kann man so aussteigen, dass man nicht einmal großartig nass wird.

 

Der Spaßfaktor

Der Spaßfaktor beim Wakeboarden ist einfach riesig- wenn es denn erst einmal klappt. Nach den ersten Starts war ich mir da noch nicht so sicher. Mir persönlich macht Snowboarden ja auch schon sehr viel Spaß, aber es ist einfach noch das gute Wetter und die Temperaturen, die das Ganze noch spaßiger machen. Sobald man ein paar Tricks drauf hat und Kicker fahren kann, wird es mit Sicherheit noch besser, mir hat es schon gefallen, dass ich nach ein paar Stunden schon das Starten aus dem Sprung hinbekommen habe. Nur leider fährt man halt die ganze Zeit im Kreis und kann sich im Gegensatz zum Snowboarden keines Bergpanoramas erfreuen.

Die körperliche Belastung

Wakeboarden ist auf jeden Fall anstregend. Nach der jeweils dritten Runde hatte ich nicht zwingend das Bedürfnis, noch eine weitere ohne Pause zu fahren. Je besser das Gefühl für das Board wurde, desto lockerer wird man zwar in den Beinen, aber am Seil festhalten muss man sich dennoch. Während ich diesen Text hier tippe, habe ich noch einen guten Muskelkater in den Unterarmen. Gerade die ersten Starts, in denen mir der Griff einfach aus der Hand gerissen wurde sind wohl dafür verantwortlich. Insgesamt wird aber der ganze Körper gut belastet. Vor allem aber Rücken, Schultern und Arme. Ein guter Ausgleich auf jeden Fall auch für Sportler, die sonst immer nur nach vorne arbeiten.

Verletzungsgefahr

Wenn man etwas auspasst, ist die Verletzungsgefahr nicht sehr hoch. Man stürzt ja immerhin nur ins Wasser. Allerdings sollte man das Seil nicht zwanghaft versuchen festzuhalten, wenn man in einer ungünstigen Position ist. Denn das Board kann schon recht ungünstige Scherkräfte auf unsere Kniegelenke ausüben, wenn es dem Wasser zu viel Widerstand bietet. Genau wie beim Snowboarden steht man natürlich immer leicht verdreht auf dem Wakeboard. Wakeboarden ist halt Funsport und kein Präventionssport.

Abschließend ein kleiner Videoclip, der nach etwa 3 Stunden entstanden ist:




Eignungsprüfung an der Deutschen Sporthochschule Köln: Erfahrungsbericht

Zweimal im Jahr zieht es wieder viele Schulabsolventen nach Köln zur Eignungsprüfung der Deutschen Sporthochschule. Ein Sport Studium ist der Traum von vielen. Immerhin kann man mit so einem Studium sein Hobby zum Beruf machen und das meist lukrativer als es in der Fitness Branche üblich ist. Zumal man natürlich noch einiges mehr, als im  nur Fitnessbereich zu arbeiten mit einem Sportstudium machen kann. Doch bevor es mit dem Studium los gehen kann, gilt es eine Hürde zu nehmen, die nicht jeder bewältigt. Die Sporteignungsprüfung.

Jede Universität hat eine etwas veränderte Eignungsprüfung. Herauszufinden, wer welche Prüfung anerkennt, ist gar nicht so einfach. Fakt ist aber, dass die Eignungsprüfung der Spoho in Köln fast überall anerkannt wird. So ist der Andrang jedes Jahr umso größer, da auch viele Teilnehmer dort sind, deren Ziel es gar nicht ist, an der Sporthochschule Köln zu studieren.

Persönlicher Erfahrungsbericht und Tipps zur Eignungsprüfung in Köln

Vorbereitung auf die Prüfung

Ein solcher Test sollte vorbereitet sein, immerhin geht es um die eigene Zukunft und fast niemand ist in allen Sportarten gut. Doch genau das ist es, was gefragt ist. Gesucht werden keine Profi Fußballer, keine Leistungsturner, sondern Allrounder, eben diejenigen, die später in der Lage sein sollen, ein Sportstudium mit all seinen Facetten zu meistern.

Es gibt viele Angebote, sich vorzubereiten. Zuerst einmal muss man jedoch für sich selbst herausfinden, wo die persönlichen Schwächen liegen.

Hier einmal das Anforderungsprofil im Überblick: 

Turnen

Boden: Rolle vorwärts aus dem parallelen Stand-direktes Aufstehen ohne Hände,  Stecksprung mit 1/2 Schraube, Rolle rückwärts in den Handstand/Hockstütz/Felgrolle, Handstand aufschwingen mit oder ohne abrollen, Rad

Reck: Aufschwung, Umschwung, Unterschwung,

Männer: 5 Klimmzüge

Frauen: 5x an den Ringen hin und her schaukeln in angezogener Klimmzughaltung

Pferd: Hocksprung über das Pferd(quer) mit kurzem Aufstützen, Sprungbrett Abstand: 1,10m, Höhe: Männer 1,25m Frauen: 1,20m

 

Schwimmen

Zeitschwimmen: Kraulschwimmen –  Männer:  1:40 Min. , Frauen:  1:48 Min.

Brustschwimmen – Männer: 1:50 Min., Frauen: 2:00 Min.

Technikdemonatration: Brust und Kraul

Streckentauchen: 20m

Kopfsprung vom 1m Brett: getreckt eintauchen zwischen 45° und 90°

 

Leichtathletik:

Kugelstoßen: Männer: 7,60m mit 7,25 Kg, Frauen: 6,75m mit 4 Kg

Hochsprung:  Männer: 1,40m, Frauen: 1,20m

100 m Sprint: Männer: 13,4 Sekunden, Frauen: 15,5 Sekunden

Manschaftsspiele: Wahl aus: Fußball, Handball, Volleyball, Hockey, Basketball; es werden 4 Kriterien bewertet.(4 mögliche Defizite)

Rückschlagspiele: Wahl aus Badminton, Tennis, Tischtennis; es werden 4 Kriterien bewertet.(4 mögliche Defizite)

Finale: Männer: 3000 m Lauf in 13 Minuten, Frauen 2000m Lauf in 10 Minuten

Insgesamt kann man sich somit theoretische 20 Defizite einhandeln. Ein einziges ist erlaubt. Hat man sein zweites bekommen, darf man den Test nicht fortsetzen. Eine Ausnahme gibt es für Kader-Athleten, mit einem speziellen Antrag können diese den Test auch mit zwei Defiziten bestehen. Spätestens beim dritten ist aber auch hier Schluss.

Klingt zunächst etwas nach Sportabzeichen, aber gerade was Technik angeht, wird teilweise sehr genau gesiebt. Außerdem werden alle Anforderungen an einem Tag gefordert. Das bedeutet, es geht von einer Sportart zur nächsten. Auch gut trainierte Sportler, die von den Anforderungen nicht gerade geschockt sind, sollten den Test nicht unterschätzen.

Ist klar, woran es zu arbeiten gilt, hat man verschiedene Möglichkeiten. Zum Einen kann man natürlich alleine trainieren. Bei Sportarten, in denen es um blanke Zahlenwerte geht, ist das natürlich eine Option. Gerade jedoch im Schwimmen oder Kugelstoßen z.B. sollte aber schon einmal jemand auf die Technik schauen. Hier wird teilweise sehr genau hingeschaut, doch dazu später mehr. Zum Anderen sollte man, wenn man die Möglichkeit hat, die lokalen Vereine abklappern. Meist wird man auch ohne Mitgliedschaft freundlich aufgenommen und darf ein paar Einheiten mit trainieren. Das funktioniert in der Kleinstadt meist besser als in der Großstadt.

Eine weitere Möglichkeit stellt eine professionelle Vorbereitung auf die Eignungsprüfung dar, die sich aber meist auch gut bezahlen lässt. Die Sett Sports Academy bietet z.B. solche regelrechten Vorbereitungscamps an. Das Ganze ist hoch professionell, beinhaltet persönliches Coaching, Videoanalysen und Co., hat aber mit rund 1500 Euro auch seinen Preis. Es gibt deutschlandweit noch weitere Angebote, sodass jemand, der sich gerne auf diese Art und Weise vorbereiten möchte, immer in seiner Nähe die Möglichkeit hat, ein Kompaktseminar zu besuchen.

Meine eigene Vorbereitung

Ich persönlich habe mich in erster Linie alleine auf den Test vorbereitet. Begonnen habe ich mit der Vorbereitung etwa 2 1/2 Monate vor dem Test .Da ich Kampfsportler bin(Karate und Kickboxen aktuell, aber auch Erfahrungen im Taekwondo und MMA) und außerdem gerne Akrobatik betreibe, habe ich eigentlich eine gute Körperspannung und ein gewisses Bewegungstalent. Außerdem habe ich früher im Verein auch auf Wettkämpfen geschwommen. Die Dinge, die den meisten anderen wohl eher Probleme bereiten, stellen für mich also das geringste Problem da.

Meine Schwächen sind eher im Ballsport und Leichtathletik Bereicht angesiedelt. Kugelstoßen, Hochsprung und Sprint waren zwar nach etwas Training kein Problem, der 3000m Lauf in 13 Minuten machte mir allerdings Kopfschmerzen. Ich bin einfach kein Läufertyp. Ausdauerbelastungen enden bei mir am liebsten nach ca. 3 Minuten. Dann auch gerne etwas intensiver. Gerne Laufe ich auch mal eine Stunde entspannt vor mich hin, aber die 3000m blieben meine größte Schwäche. Und genau in dieser Disziplin darf man sich natürlich kein Defizit erlauben.

Mein Training für den 3000m Lauf habe ich aus zeit-technischen Gründen immer vor dem Krafttraining durchgeführt. Das ist gewiss nicht die eleganteste Lösung, aber neben der Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann, Krafttraining, Kickboxen, Karate und Akrobatik bleibt an anderer stelle nicht so viel Zeit. Und mein Ehrgeiz sagte mir, dass ich das auch schaffe, ohne die anderen Dinge zu weit hinten an zu stellen. Ich habe einfach immer im Wechsel Tabata Intervalle durchgeführt und einen 3000m Test gemacht. Wo ich anfänglich nach 2200m bei sogar noch zu langsamen Tempo aufgeben musste, habe ich die 3000m Strecke im Training dann auch ein paar Mal unter 13 Minuten geschafft. Ob das für die Prüfung dann auch nach der ganzen anderen Belastung gereicht hat? Dazu später mehr.

Für das Kugelstoßen habe ich mir extra eine 7,25 Kg Kugel auf eBay gekauft. Nach etwas üben waren die 7,60m keine Herausforderung. Da ich aufgrund meiner Vereinstätigkeit auch einen Hallenschlüssel habe, konnte ich immerhin alle Sachen einmal vorher ausprobieren und etwas üben. Na dann kann es ja eigentlich los gehen!

Der Prüfungstag

Es ist der 23.05.2013. Ich habe nicht besonders viel geschlafen. Für diesen Tag habe ich frei bekommen, am Tag vorher noch bis 20 Uhr gearbeitet und auch am Abend von 19 bis 20 Uhr noch einen Rückenkurs gegeben. Immerhin habe ich am Sonntag davor das letzte Mal Sport gemacht. Das sollte meiner körperlichen Leistungsfähigkeit am heutigen Tag X zu gute kommen.

Leider konnte ich nicht so gut schlafen, denn ein bisschen nervös bin ich schon. Auch wenn ich eigentlich das Gefühl habe, ausreichend geübt zu haben. Ich stehe um 3:45 an diesem Morgen auf. Mein Wecker war für 4 Uhr gestellt. Ins Bett gelegt habe ich mich gegen 21:30, ob und wie lange ich wirklich geschlafen habe weiß ich nicht.

Nach dem Duschen und Frühstück geht es um 4:15 los von Versmold nach Köln. Ca. 190 Km fahrt, ein bisschen Puffer habe ich mit einberechnet, um 6:30 soll der Check-In sein; im Gepäck sind Sporthose, Rashguard, T-Shirt, Badehose, Laufschuhe, Spikes, ein Badminton Schläger und natürlich die Einladung und der Personalausweis. Etwas eigenes zu Essen habe ich nicht mitgenommen, es wurde angekündigt, dass es kostenlos Bananen und Äpfel gibt – das reicht mir, immerhin mache ich die ganze Zeit Sport, da bleibt keine Zeit zum Magen voll schlagen.

Um Punkt 6:30 komme ich in Köln an der Sporthochschule  an, gut dass ich den Puffer mit eingerechnet habe. Ich stelle mich in die Schlange der Gruppe 2. Nach etwa 10 Minuten darf ich meinen Ausweis vorzeigen , bin registriert und begebe mich in den um die Ecke gelegenen Hörsaal 2. Dort läuft bereits ein Film, der zeigt, was es alles Besonderes an der Spoho gibt. Halb 8 stellten sich dann die für die Organisation Verantwortlichen vor. Wichtig waren letzen Endes vor allem die Studenten, die die Gruppe betreuten und die Gruppenleiterin. Wir sind Gruppe 2 „Manschaftsspiele“, wie unsere erste Disziplin lautet. Oder auch die rote Gruppe, unschwer zu erkennen an dem roten Shirt der Gruppenleiterin und dem roten Schild, dem wir den Rest des Tages folgen sollten. Nach einer kurzen Motivation mit La-Ola-Welle und Festlegung eines motivierenden Gröhl-Spruches vor jeder Disziplin, teilt sich die Gruppe auch schon in die unterschiedlichen Mannschaftssportarten auf. Ich folge also den anderen, die Fußball gewählt hatten in die entsprechende Halle.

Station 1: Mannschaftsspiele/Fußball

Um etwa 8 Uhr geht es dann auch los. Ich bin nicht als erstes dran und kann mir erst einmal anschauen, wie die anderen so spielen. Aber leider auch, wie bereits zwei Mitstreiter ihr erstes Defizit kassieren. Wie gerechtfertigt das war, kann ich nicht beurteilen, ich kann selbst nicht gut Fußball spielen, ich bin einfach kein Ballsportler.

Im dritten Durchgang muss ich dann auch auf den Platz. Wir beginnen mit einfachem zupassen und freier Bewegung durch den Raum. Ball stoppen, direkte Pässe und intelligenten Stand zum Ball wollen Sie sehen. Dann geht es in ein kleines Spiel. Ich stelle mich in die Position des Linksverteidigers. Immerhin kann ich in der Verteidigung nicht so negativ auffallen. Und der Plan geht auf, ich kann einige Tore verhindern, und habe eigentlich kaum Patzer gehabt. Gegen Ende kann ich aus der Situation heraus sogar zwei Tore erzielen. Das hat gereicht – kein Defizit in meiner Angstdisziplin.

Wir begeben uns wieder zurück in das Foyer, in dem die Anmeldung stattfand und treffen die wieder, die die anderen Sportarten gewählt haben. Alle, die noch dabei sind, werden verlesen und die Anwesenheit geprüft. Erst die mit einem Defizit, dann die mit keinem. Zum Glück gehöre ich zum zweiten Stapel.

Station 2: Turnen

Als nächstes geht es zum Turnen. Das sollte eigentlich kein Problem werden. Es geht los mit dem Bodenturnen. Ich bin als fünftes dran. Die vier vor mir haben jeweils in Defizit bekommen. Trotzdem, ich ziehe die Kür einfach flüssig an einem Stück durch und es klappt alles soweit. Einen Schritt weiter. Anscheinend sah es auch noch ganz gut aus, denn von den Folgenden werde ich des öfteren nach letzten Tipps gefragt. Wichtig ist, dass die Sachen wirklich sauber und möglichst auf einer Linie sind. Ein Rad mit krummen Beinen oder ein schiefer Handstand führen schnell zum Defizit.

Auf zum Reck. Das habe ich zwei Tage zuvor noch einmal auf dem Spielplatz geübt. Trotzdem trete ich beim Unterschwung aus Versehen an die Stange. Ich will schon wieder zurück gehen, um meinen zweiten Versuch zu nutzen, doch scheinbar hat die Prüferin den kleinen Fehler nicht bemerkt. Geschafft. Glück gehabt.

Der Hocksprung ist wie erwartet kein Problem. Ich war allerdings erstaunt, wie viele von den Männern den Sprung nicht richtig geschafft haben und sich ein doch eher unnötiges Defizit eingefangen haben. Genauso die fünf Klimmzüge. Einige mussten hierbei echt kämpfen, der Großteil hat es aber geschafft. Hier finde ich sollte man sich aber Gedanken machen, ob man wirklich Sport studieren will, wenn fünf(!) Klimmzüge eine Herausforderung darstellen.

Beim erneuten Treffen im Foyer ist die Gruppe schon deutlich geschrumpft. Ich weiß nicht genau, wie viele wir waren, ein kleiner Hörsaal voll, der Stapel ist aber deutlich geschrumpft.

Station 3: Rückschlagspiele/Badminton

Hier habe ich mich für Badminton entschieden. Das kann ich eigentlich ganz gut und spiele es auch immer mal wieder zum Spaß. Ich bin im zweiten Durchgang bereits dran und muss erstaunlicherweise nur knapp 10 Minuten spielen. Auf halbem Feld. Macht nicht viel Spaß, aber so habe ich etwas Energie sparen können. Andere wollen sie genauer sehen, da waren sie sich anscheinend noch nicht sicher. Auch Badminton ohne Defizit geschafft.

Nur wenige haben hier ein Defizit kassiert. Den ein oder anderen, vor allem weiblichen, Mitstreiter haben wir aber hier verloren.

Station 4: Schwimmen

Nach dem Umziehen und dem erneuten Weg und der Überprüfung im Foyer  finde ich mich in der ein paar Hallen weiter gelegenen Schwimmhalle wieder. Streckentauchen ist die erste Disziplin. 20 Meter, Startsprung vom Block ist erlaubt. Keine echte Herausforderung. Das haben eigentlich alle geschafft. Danach geht es zur Technikdemonstration. Hier wird kräftig gesiebt. Als ehemaliger Wettkampfschwimmer habe ich damit kein Problem, aber auch einige, bei denen ich persönlich denke, dass das noch in Ordnung geht, fallen durch.

Den Kopfsprung vergeige ich im ersten Versuch. Überschlagen. Verdammt, das wäre ein unnötiges Defizit. Gerade da ich in meiner Freizeit auch gerne mal zum Turmspringen das Schwimmbad aufsuche und da ganz andere Sachen als Kopfsprünge mache. Im zweiten Versuch habe ich mich aber anscheinend an die butterweichen Bretter gewöhnt. Alles gut, geschafft.

Das Zeitschwimmen will ich gemäßigt angehen lassen. Nicht zu viel Energie verschwenden. 1:40 sollten keine Herausforderung für einen ehemaligen Wettkämpfer sein. Damals bin ich die 100m Kraul in unter 1 Minute geschwommen. Als ich ankomme zeigt dir Uhr 1:10 Minuten. Gar nicht so schlecht, dafür, dass ich ewig nicht mehr auf Zeit geschwommen bin. Aber unnötig Energie verschwendet, meine Beine zittern ein wenig, meine Schultern tun weh. Hoffentlich beruhigt sich das, vor allem, wenn es zur Leichtathletik geht.

Es geht wieder ins Foyer, wir sollen uns doch bitte beeilen. Wir sind deutlich weniger. Schwimmen und Turnen haben wohl viele nach Hause geschickt.

Station 5: Leichtathletik  

Diese Disziplin findet in dem Prunkstück der Sporthochschule Köln statt. Die Leichtathletik Halle. Überdachter Tartan Boden mit kleinem Fitnessstudio, Sprintbahnen, Hochsprung- Stabhochsprung- und Kugelstoßanlage. Besser kann man es als Student wohl kaum haben. Ich bin im Kugelstoßen direkt als zweites dran. Ich mache mir ein wenig Gedanken, ob das denn noch gut geht nach dem Schwimmen. Ich befördere die Kugel mit einem Urschrei auf knapp 8 Meter, keine Bestleistung, aber es reicht. Das ging schnell.

Beim Hochsprung haben wir einen Probesprung. Da ich mit rechts abspringe, kann ich sogar mehrmals springen. Zum Glück eigentlich. Zwei Probesprünge reiße ich die Latte mit dem Fuß. Man das ist doch eigentlich gar nicht hoch. Im Training habe ich die Latte deutlich höher liegen gehabt. Der Prüfungssprung klappt aber beim ersten Versuch und das deutlich über der Latte.

Erst nach dem Sprung wird mir klar, dass ich mich damit ja für den Lauf qualifiziert habe. Denn bisher habe ich noch kein Defizit.

An dem Sprint muss ich noch teilnehmen, sonst bin ich trotzdem raus. Ich kämpfe mit einem inneren Konflikt zwischen sportlichem Ehrgeiz und Vernunft. Ich entscheide mich letzten Endes für die Vernunft und laufe den 100m „Sprint“ und gemütlichen 20 Sekunden. Ich will einfach kein Risiko mehr eingehen. Denn die Gefahr einer Zerrung, die hätte alles kaputt machen können besteht bei einer Maximalbelastung wie einem Sprint immer. Immerhin muss ich gleich noch 3000m Laufen. Und das ist die Disziplin vor der ich am meisten Angst habe.

Wir haben jetzt etwa 45 Minuten Pause. Ich esse, so wie ich es zwischen jeder Prüfung getan habe noch eine der gratis Bananen, jetzt zusätzlich noch einen Powerriegel und trinke etwas Apfelschorle.

Bei der Verlesung, wer jetzt noch am Lauf teilnehmen darf, hat sich die Zahl der Läufer gewaltig dezimiert. Wir sind vielleicht noch ein Drittel. Das bestätigt uns auch die Gruppenleiterin. Die Gruppe vom Vortag hat wohl besser abgeschnitten. Mir egal, ich bin noch dabei!

Finale: Der 3000m Lauf

3000m in 13 Minuten. Das ist ein Schnitt von 13,8 Km/h oder eine Rundenzeit im Stadion von 1:44. Eigentlich gar nicht so schwer . Zumindest für die Ausdauerathleten unter uns. Wie ich anfangs erwähnt habe, habe ich die Zeit ein paar Mal im Training geschafft. Aber immer nur sehr knapp. 12:50 oder 12:55 waren meine Zeiten. Nach dem langen Tag wird das wohl sehr hart. Ich bin nervös und kaum ansprechbar.

Ich schreibe mir die Rundenzeiten, die ich vorher zuhause schon ausgerechnet hatte auf meinen Unterarm, eine Stoppuhr habe ich in der rechten Hand. Wir dürfen jetzt noch einmal auf Toilette, bevor wir unsere Startnummern bekommen. Danach darf niemand mehr gehen. Ich mache davon Gebrauch. Nachdem wir unsere Taschen deponiert haben, bekommen wir unsere Startnummern zugeteilt. Diese enthalten einen elektronischen Chip, damit die Zeitmessung auch absolut abgesichert ist. Zusätzlich werden Kameraaufnahmen im Ziel gemacht. Der Lauf gilt übrigens nur als bestanden, wenn die Startnummer später wieder abgibt, oder sie für einen Euro kauft.

Nun stehen wir da im Stadion auf der Tartan Bahn. Ich habe vorher jemanden ausgemacht, der ziemlich sicher etwa 12:45 läuft. An ihn werde ich mich anheften. Der Startschuss fällt. Ich merke, wie mir der Schlafmangel und der lange Tag in den Knochen sitzt. Doch ich bleibe im Windschatten meines Vordermanns und halte ganz gut mit. Nach etwa 8-9 Minuten wäre ich am liebsten stehen geblieben. Doch die „dem Vordermann folgen“-Taktik geht auf. Bis auf die letze Runde bleibe ich hinter ihm. In der letzen Runde werden wir noch einmal besonders von den Studenten angefeuert. Die Letzten Meter tun weh,  ich versuche auf den letzten 200 Meter etwas, das sich wie ein Sprint anfühlt, aber wohl nicht danach aussieht. Die Ziellinie. Endlich. Die Eignungsprüfung der Sporthochschule Köln ist bestanden. Mir ist ein wenig schwindelig. Ich schaue, nachdem ich wieder etwas atmen kann auf meine Stoppuhr und sie zeigt 12:47; der Student der die letzten Meter mit mir mit gelaufen ist, sagte, ich sei wohl bei etwas unter 12:30 über die Ziellinie gelaufen. Erstaunlich, was so eine Situation dann doch noch aus einem raus holen kann.

Wenn man nicht all zu weit von der geforderten Zeit entfernt ist, schafft diesen Lauf glaube ich fast jeder. Einfach, weil die Atmosphäre so motivierend ist und auch die Studenten ihr Bestes geben, um nicht noch jemanden auf den letzten Metern zu verlieren.

 

Vielen Dank auf jeden Fall an alle Mitwirkenden der Spoho für diesen anstrengenden aber doch tollen Tag.

Geschafft, dem Studium steht nichts mehr im Wege.

 

Artikelbildquelle: Pressematerial der Dshs Köln