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Ernährung im Breiten und Leistungssport- Kurzgefasst

Um leistungsfähig zu sein muss man zwei grundlegende Seiten kennen. Einmal die Seite der Energiezufuhr und die Seite des Energieverbrauchs. Wie setzen sich diese Seiten zusammen? Die Energiezufuhr erfolgt natürlich über die Energie, die unsere Nahrung für uns bereitstellt. Über den Tage gesehen verbrauchen wir diese Energie über den Grundumsatz, den unser Körper braucht um unsere Muskelmasse, Knochen und Organe am Leben zu erhalten. Hinzu kommt noch die Energie, die wir im Berufsalltag und in den Freizeitaktivitäten verbrauchen. Natürlich entweicht aber auch die Energie durch den Urin und den Stuhl.

Bestimmung des Energiebedarfs 

Für die Bestimmung des Energiebedarfs wird folgende Formel verwendet:

TEE (kcal) = BMR (kcal) x PAL + DIT

TEE bedeutet „total energy expenditure“, also der Gesamtumsatz. BMR ist „basal metabolic rate“, also der gerade angesprochene Grundumsatz. PAL heißt „physical activity level“ und ist der Wert, der für die körperliche Aktivität als Multiplikator eingesetzt wird. Je nach Aktivität kann der Wert von 1,2 ( rein sitzende Tätigkeit) bis auf 2,4 ( Bauarbeiten, Leistungssport oder Landwirtschaft) ansteigen.  DIT ist die diätinduzierte Thermogenese. Sie „beschreibt die Erhöhung des Energieverbrauchs über dem Grundumsatz, die circa 6 Stunden nach Nahrungsaufnahme auftritt. Dieser Anstieg des Energieverbrauchs hängt mit erhöhtem Sauerstoffverbrauch, erhöhter Herzrate und Erhöhung des Schlagvolumes nach der Nahrungsaufnahme zusammen.“

Welche Energiespeicher haben wir?

Ein 75kg schweren Mensch der 13% Körperfett hat, hat somit 10kg Fett, was umgerechnet 70000 kcal macht. Sein Muskl Glykogen beträgt 300g was 1200 kcal sind. Über sein Leber Glykogen ( 100g) kommen noch 400 kcal zusammen. Je nachdem, ob man anaerob trainiert ( Spezielle Ausdauer ) oder aerob ( Grundlagenausdauer) , werden mehr die Fettspeicher, oder mehr die Glykogen Speicher benutzt. Hierbei ist wichtig zu wissen, dass sobald die Glykogenspeicher aufgebraucht sind, der Körper keine Fette mehr verbrennen kann. Hierfür gibt es einen Merksatz:

„Fette verbrennen im Feuer der Kohlenhydrate“

Da ein Sportler von 75kg  einen Glykogen Speicher von 1600 kcal hat, empfiehlt es sich bei längeren Sporteinheiten diese Speicher mit Sportlergetränken wieder aufzufüllen.

Nährstoffe in Lebensmitteln

Lebensmittel beinhalten neben den drei Makronährstoffen Kohlenhydrate, Fette und Proteine aber auch Alkohol, Ballaststoffe, Wasser, Vitamine/Mineralstoffe/Spurenelemente und sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe.

Es wird empfohlen 50-55% der Nahrung durch Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Allgemein soll man 2g/Tag pro Kg Körpergewicht zu sich nehmen. Bei Athleten kann dies sogar 6-10g/Tag pro Kg Köprergewicht betragen. Davon sollten 2/3 komplexe Kohlenhydrate sein ( Vollkornprodukte).

1g/Tag pro Kg Körpergewicht soll man Fette zu sich nehmen. Maximal sollte diese tägliche Energiezufuhr 30% nicht überschreiten. Fette sind die „besten“ Energielieferanten. Sie beinhalten essenzielle Fettsäuren und fettlösliche Vitamine. Die Zusammensetzung sollte 1/3 einfach ungesättigste Fettsäuren, 1/3 mehrfach ungesättigte Fettsäuren und 1/3 gesättigte Fettsäuren betragen.

Doch wie ist das bei Proteinen?

Allgemein wird empfohlen 0,8g/Tag Pro Kg Körpergewicht zu sich zu nehmen und nicht mehr als 15-20% der täglichen Energiezufuhr zu übersteigen. Aber der Eiweissstoffwechsel/-bedarf während und nach Belastung ist abhängig
vom
– Geschlecht und Alter
– Intensität, Dauer und Sportart
– Energieaufnahme
– Verfügbarkeit von Kohlenhydraten

„Ausdauerathleten und Kraftathleten brauchen  1,2 bis 1,7 g/kg KG (Ultraausdauerathleten ggf. ein wenig mehr). Kinder von 7 bis 10 Jahren sollten allerdings nicht mehr als  1,1 bis 1,2 g/Tag pro kg KG zu sich nehmen.“

Grundlegend deckt eine normale ausgewogene Ernährung diesen Proteinbedarf. Viele Athelten schaffen es allerdings nicht diesen Bedarf zu decken und greifen auf Proteinpulver zurück diesem Bedarf gerecht zu werden. Hier ist eine sehr individuelle Steuerung und Beratung sinnvoll, wenn zusätzliche Aminosäuren etc. eingenommen werden sollen.

Jeder Sportler sollte jetzt aber nicht vergessen, nicht nur seinen Bedarf an Makronährstoffen zu decken, denn die Mikronährstoffe sind ebenfalls essenziell für die Leistungsfähigkeit und Gesundheit des Menschen…

 

 

 




Gluten- Nur schlecht bei Unverträglichkeit oder grundsätzlich meiden?

Der kleine Haken mit dem Slogan „glutenfrei“ findet sich mittlerweile auf immer mehr Lebensmitteln. Gluten frei zu produzieren gehört mittlerweile scheinbar schon zum guten Ton. Doch in wie fern wirkt sich Gluten eigentlich auf unseren Körper aus, wenn wir gar keine Unverträglichkeit haben?

Was ist Gluten eigentlich?

Gluten bezeichnet sogenannten „Eiweißkleber“ der aus den Samen verschiedener Getreidesorten gewonnen wird. Wenn man eigenen Teig zubereitet, also im Prinzip Wasser und Mehl mischt, ist das Gluten dafür verantwortlich, dass diese zähe gummiartige Konsistenz überhaupt entsteht. Ohne Gluten kann kein richtiges Brot gebacken werden. Lediglich das Backen von Fladenbrot wäre denkbar.

Menschen, die  eine Unverträglichkeit, bzw. Zöliakie haben, leiden aufgrund der enthaltenen Allergene  häufig an Entzündungen der Magenschleimhaut.

Ich habe weder eine Unverträglichkeit, noch echte Zöliakie, sollte ich trotzdem besser auf Gluten verzichten?

Verzichten müssen Sie nicht. Auch wenn man diesen Spruch immer und immer wieder hier liest: „Die Dosis macht das Gift!“ Eine glutenarme Ernährung ist grundsätzlich empfehlenswert. Und das von Anfang an.

In der sogenannten „Teddy Studie“ kam heraus, dass ein erhöhter Konsum von glutenhaltigen Lebensmitteln im frühen Kindesalter die Entstehung von Diabetes Typ 1 fördern kann.

Außerdem steht Gluten wohl im Verdacht, mitverantwortlich für Konzentrationsschwäche zu sein. Es scheint bei einer zu hohen Dosierung bei einigen Menschen zu ähnlichen Effekten, wie bei Opiaten zu kommen. Gefühlt wird das Ganze meist als ein „nebliges Herumdösen“ ohne die Fähigkeit, sich aus diesem „Nebel“ zu lösen. Dabei hat das Ganze aber nichts mit Alzheimer oder ähnlichen Krankheiten zu tun.

Warum funktioniert das?

Unser Magen schafft es teilweise nicht, alle Proteine des Glutens in Aminosäuren zu spalten, da er schwer verdaulich ist. Üblich bleiben neben korrekt erstellten Aminisäuren sogenannte „Peptide“, die unserem Köper  in der Blutbahn nicht vorhandene Endorphine vorgaukeln können.

 

Fazit: Gluten ist praktisch und liefert unserem Körper auch wichtige Aminosäuren, ist aber schwer verdaulich und sollte nicht in großen Mengen konsumiert werden. Auch nicht, wenn keine Unverträglichkeit vorliegt. Sie dürfen aber trotzdem weiterhin reuelos in Ihr Früchstücksbrot beißen. Es muss nicht unbedingt immer zum 3 mal so teurem „glutenfrei“ Produkt gegriffen werden. Eine ausgewogene Ernährung sollte einfach entgegen der klassischen Ernährungspyramide um glutenhaltige Produkte reduziert werden.

 




Entgiftung/Entschlackung – was ist dran?

Entschlackungs- und Entgiftungskuren, kaum ein Freizeit oder Lifestyle Magazin, das in der aktuellen Ausgabe nicht irgendeine neue Ernährungsweise zum Loswerden der im Körper angesammelten Schlackestoffe präsentiert.

Die Methoden zum Entschlacken:

Entschlackt werden kann auf die unterschiedlichsten Weisen. Von Schwitzkuren, über Abführmittel, Mittel zum Reinigen des Blutes, 0 Diät, Rohkost bis hin zu diversen Shake Präparaten. Natürlich lässt sich das ein oder andere Mittelchen auf jeden Fall gut verkaufen.

Was ist diese Schlacke überhaupt?

Eigentlich ist dieser Begriff, wenn wir von unserem Körper sprechen völlig fehl am Platz. Als Schlacke bezeichnet man grundlegend die Reste, die übrig bleiben, wenn etwas verbrannt wird. Das sind  z.B. die Überreste nach dem Grillfest, oder die bröckelige Kruste auf einer Schweißnaht. Solche Rest müssen weg, sonst stören sie die kommenden Prozesse.

Unser Darm ist kein Auspuffrohr, das ausgebrannt werden muss!

Typischerweise funktioniert der Abtransport in unserem Körper von ganz allein. Sie spülen die „Schlacke“ im Prinzip jeden Tag die Toilette hinunter.

Probleme, die durch Entschlackungskuren entstehen

Das Hauptproblem an solchen Kuren ist, dass es zu temporären Versorgungslücken mit wichtigen Nähr- und Mineralstoffen in unserem Körper kommt. Unser Körper besitzt einen Speicher für diese Stoffe; dieser Speicher hat allerdings auch einen Nutzen. Ein Mangel an Eiweißen führt zu einem Abbau dieser in der Muskulatur, ein Kalziummangel kann zu Osteoporose führen, um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Wichtig ist das, was oben rein kommt!

Fakt ist, dass die Entschlackung im Grunde permanent stattfindet. Logisch ist daher auch, wenn wir permanent giftige Stoffe, wie Nitrat, Pestizide, Farb- und Konservierungsstoffe, Solanin oder Blausäure zuführen,  die Konzentration in unserem Körper auf Dauer steigt, weil dieser mit dem Abbau nicht hinterher kommt. Solange unsere Organe richtig funktionieren, brauchen wir aber keine Kur um diese Gifte loszuwerden. Eine Umstellung auf bewusstere Ernährung reicht völlig aus.

Dazu gehört, eine möglichst angemessene Menge Wasser, ballaststoffreiche Ernährung , genug und das richtige Eiweiß und natürlich die entsprechenden Mineralstoffe und Vitamine.

 

 




Wasser aus Plastikflaschen? Ungesund wegen Weichmachern?

 

Die meisten kaufen Ihr Wasser heutzutage in den sogenannten PET-Flaschen. Warum auch nicht? Die Kisten sind wesentlich leider zu schleppen, sowohl auf dem Hinweg, als auch auf dem Rückweg.

Doch mit Sicherheit hat der ein oder andere schon einmal davon gehört, dass Wasser aus aus Plastikflaschen nicht so gesund sei. Von Weichmachern bis hin zu nachgewiesenen „Plastikfäden“ im Urin ist von vielem die Rede. Doch was ist dran an der Gefahr „Wasser aus Plastikflaschen“ ?

Über  Bisphenol A 

Bisphenol A ist wohl der Kunststoff, der am häufigsten in der Lebensmittelindustrie Verwendung findet. Er ist durchsichtig, bis 120° erhitzbar und quasi unzerstörbar. Er findet sich nicht nur in unseren Getränkeflaschen, sondern auch in Konserven als Beschichtung Verwendung.

Problematik:  Bisphenol A kann sich unter Hitze im Lebensmittel lösen und wird besonders leicht aufgenommen. Es gibt Studien, bei denen langjährige Kassierinnen eine besonders hohe Konzentration an  Bisphenol A im Blut hatten. Zufälligerweise findet sich  Bisphenol A auch auf den modernen Thermopapier Kassenbons.  Bisphenol A wird also sogar schnell durch die Haut aufgenommen.

Gesundheitliche Probleme durch  Bisphenol A

Bisphenol A wirkt sich auf die Hormonproduktion in unserem Körper aus. Er blockiert/reduziert z.B. die körpereigene Östrogenproduktion. Auch Männer profitieren nicht unbedingt von dieser reduzierten Östrogenproduktion.

Außerdem steht  Bisphenol A in Verdacht die Entstehung von Prostatakrebs zu fördern. Die genaue Wirkung ist leider nicht ganz bekannt, positiv wird die Wirkung von  Bisphenol A in unserem Körper jedoch wohl kaum in irgend einer Form sein.

Muss ich jetzt Glasflaschen kaufen?

Die Frage ist jetzt natürlich, in wie fern sich das  Bisphenol A aus den Flaschen in dem Wasser löst. Vermeiden sollten Sie grundsätzlich, das Wasser in den Plastikflaschen zu erwärmen. Dazu zählt auch das liegen in der Sonne und vor allem im aufgeheizten Auto. Denn besonders unter Wärmeinwirkung kann sich der Stoff im Wasser lösen.

Fakt ist, dass auch im normalen Zustand eine etwas höhere Belastung des Wassers vorliegt. Diese liegt jedoch im unbedenklichen Bereich. Ganz verzichten muss man also auf die Plastikflasche nicht. Immerhin ist sie auch praktisch.

Die Glasflasche muss es jedoch auch nicht sein. Und vor allem auch kein teures Wasser.

Leitungswasser ist das wohl am besten überprüfte Lebensmittel überhaupt. Meistens können Sie Ihr hauseigenes Leitungswasser auch kostenlos von den Stadtwerken überprüfen lassen. Ein einfacher Aufsprudler und ein kleiner Kohlefilter um eventuell doch vorhandene Schadstoffe auszufiltern ist die optimale Lösung und gleichzeitig auch die günstigste. Lassen Sie sich aber auch hier nicht von unsinnigen Produkten die z.B. einem Wasserionisierer zur Herstellung basischen Wassers verführen.

 

 




Die ketogene Diät

Die ketogene Diät kann zeitweise oder auch dauerhaft durchgeführt werden. Ziel ist es, in unserem Körper den Zustand der Ketose hervor zu rufen. Ketose? Was ist das eigentlich? Bevor wir darauf eingehen, wollen wir einmal in die Evolution zurück blicken.

Die Entwicklung des Menschen über die Jahrtausende

Gemessen am Alter unserer Erde ist der Mensch eigentlich noch ein echter Frischling. Doch hat er schon einiges durchgemacht in der Zeit, die er bereits hatte, sich zu entwickeln. Vor allem auch, was die Ernährung angeht. Wir haben uns schon einmal damit auseinander gesetzt, ob der Mensch eher Frugivore oder Omnivore ist und sind zu dem Entschluss gekommen, dass die Mensch vom Darmtrakt her eher Frugivore ist, sich jedoch von „allem“ ernähren kann. Das würde aber zugleich bedeuten, dass der Mensch darauf ausgelegt ist, eine ähnlich hohe Menge an Kohlenhydraten zu sich zu nehmen, wie es heute der Fall ist.

Dort haben ihm aber die Umstände einen Strich durch die Rechnung gemacht. Bevor der Mensch begann, Pflanzen für sich zu kultivieren, blieb im gerade im Winter nicht viel anderes übrig, als sich besonders reich an Fett und Proteinen zu ernähren. Das gilt zumindest für diejenigen, die Winter zu überstehen hatten. Dementsprechend hat sich ihr Körper angepasst und Möglichkeiten entwickelt, diese Zeit zu überleben. Denn unser Körper ist in der Lage, Glucose auch aus Proteinen (zu 50%) und Fetten(zu 10%) zu gewinnen. Wird diese Notwendigkeit dauerhaft, kann unser Körper in ein alternatives Stoffwechselprogramm umschalten:

Die Ketose

Der Körper bildet in der Leber in dem Zustand der Ketose vermehrt Ketonkörperchen. Diese sorgen vermehrt dafür, dass körpereigenes Fett zur Energieverbrennung genutzt wird. So kann es tatsächlich dazu kommen, dass sich das Körperfett reduziert, obwohl kein eindeutiges Kaloriendefizit gefahren wird.

Wie wende ich die ketogene Diät an?

Die Nahrungszufuhr besteht zu 80% aus Fetten, 20% aus Proteinen. Gemessen am Gewicht der Nährstoffe. Bereits sehr geringe Mengen an Kohlenhydraten können den Zustand der Ketose beenden. Es gilt also absoluter Kohlenhydratverzicht. Es ist nur ein absolutes Minimum erlaubt.

Nebenwirkungen

An eine solche Nahrung müssen wir uns erst gewöhnen. Es kann also natürlich zu Magen- und Verdauungstraktbeschwerden kommen.

Unser Körper muss ebenfalls erst lernen, den Insulinspiegel entsprechend anzupassen. Deshalb kommt es meist in der ersten Zeit zu massiver Unlust auf Training, dazu Müdigkeit und Schwäche. Später scheint sich aber bei den meisten eine bessere Wachheit einzustellen.

 

Anmerkung: Nicht jeder ist einfach so in der Lage, diese Diät durchzuführen. Wir raten denjenigen, die es probieren wollen, vorher mit ihrem Arzt zu sprechen und sich während des Umstellungsprozesses ein paar mal untersuchen zu lassen.




Die berühmtesten Ernährungsirrtümer Teil 2

Vor einiger Zeit haben wir schon einmal über die berühmtesten Ernährungsirrtümer berichtet. Es wird immer viel erzählt und somit war die Liste natürlich noch nicht vollständig und auch diese hier wird es nicht sein.

Die berühmtesten Ernährungsirrtümer Teil 2:

Fett schadet der Gesundheit!

Das ist erst einmal grundsätzlich falsch. Wir haben einen Bedarf an gesättigten, sowie an ungesättigten Fettsäuren. Außerdem gibt es einige fettlösliche Vitamine, die nur so aufgenommen werden können. Zu bevorzugen ist eine höhere Menge an ungesättigten Fettsäuren im Verhältnis zu den gesättigten. So wirkt sich das Ganze auch positiv auch den Cholesterinspiegel aus.

Unser eigentliches Problem ist meist eher der viel zu hohe Zuckerkonsum.

Eier wirken sich negativ auf den Cholesterinspiegel aus!

Eier enthalten tatsächlich eine recht hohe Menge an Cholesterin. Wenn wir Cholesterin allerdings durch die Nahrung aufnehmen, bedeutet das nicht gleich, dass auch der Spiegel im Blut immens steigt, denn ein gesunder Körper reguliert den Cholesterinspiegel selbst. Cholesterin ist übrigens nicht immer nur „böse“. Es schützt auch Zellen und Nerven.

Eier sind gute, hochwertige Proteinlieferanten und machen satt. Letzen Endes macht wieder einmal die Dosis das Gift.

Fleisch wird so langsam verdaut, dass es im Darm anfängt zu faulen!

Das ist grundlegend falsch. Die Umstände in unserem Magen-Darm-Trakt lassen ein Faulen gar nicht erst zu. Fakt ist aber, dass Fleisch tatsächlich langsamer verdaut wird, als pflanzliche Stoffe. Mehr dazu: Der Mensch: Omivore oder Frugivore?

Margarine ist besser als Butter!

Auch hier geht es wieder um den Cholesterinspiegel. Aktuelle Studien zeigen jedoch tatsächlich, dass die gesättigten Fettsäuren in Butter die Produktion von HDL-Cholesterin erhöhen. Dieses schützt unter anderem unser Herz-Kreislaufsystem. Die Kaloriengehalt ist übrigens fast identisch.

Eiweiß wird sehr schnell ungesund, es kann schnell zu viel werden!

In der Tat ist es so, dass gerade intensiv trainierende Sportler einen zum Teil deutlich erhöhten Eiweißbedarf haben. Zu viel Eiweiß ist jedoch auch ungesund, heißt es. Für intensiv trainierende Sportler sind bis zu 1,3g Eiweiß pro Kg Körpergewicht täglich sinnvoll. Sind wir gesund, ist unsere Niere in der Lage auch erhöhte Eiweißaufnahme zu bewältigen. Übertreiben wir es nicht, ist die Niere so gesehen sogar trainierbar, ebenso wie unsere Leber. Auch diese ist normalerweise problemlos in der Lage die erhöhte Menge an Enzymen zu produzieren. Ein schädlicher Überkonsum von Eiweiß ist also nicht so einfach zu erreichen. Eine regelrechte Mast sollten wir allerdings auch nicht führen.

 




Zuckersatz: Stevia und andere Süßstoffe

Stevia… Den Namen dieses Gewächses sollte wohl jeder schon einmal gehört haben, der sich damit beschäftigt, wie er seine Ernährung kalorienarmer gestalten kann und seinen Blutzuckerspiegel konstanter hält.

Vor allem 2012 gab es einen riesigen Stevia Run. Immerhin musste Stevia, da es bisher in Deutschland noch nicht zugelassen war, diese Zulassung erst einmal erreichen. Doch was bietet uns Stevia, was andere Süßstoffe nicht können, oder sollten wir lieber doch weiterhin auf Zucker oder konventionelle Süßstoffe setzen?

Was sind Süßstoffe eigentlich?

Süßstoffe sind sogenannte Zuckerersatzstoffe. Jedem Süßstoff ist eine Kennzahl zugeordnet. Diese bezieht sich immer relativ auf die Süßkraft von Saccharose, also normalem Haushaltszucker. Einer der bekanntesten Süßstoffe ist zum Beispiel Aspartam. Die Zulassung der Süßstoffe erkennt man an der Zuordnung zu einer E-Nummer. Zu Aspartam gehört beispielsweise die Nummer E 951. Aspartam weist übrigens eine relative Süßkraft von 200 auf. Neotam (E 961) hat sogar eine Süßkraft von bis zu 13 000. Neotam wird aus Aspartam und Dimethylbutyraldehyd synthetisiert. Süßstoffe können jedoch nicht nur künstlich, sondern auch natürlich sein. So z.B. Stevia mit der Nummer E960 und wird unter Steviosid geführt.

Süßstoffe wirken ähnlich wie Saccharose auf die Geschmacksrezeptoren. Leider erzielen die meisten jedoch einen verfälschten Geschmack. So werden oft verschiedene Süßstoffe kombiniert, um dem Geschmack von Saccharose nahe zu kommen.

Süßstoffe fördern Krebs?

Es gibt bis heute(Januar 2013) nur eine Studie, die ein erhöhtes Auftreten von Blasenkrebs bei stark erhöhtem Süßstoffkonsum feststellt. Eine generell krebserregende Wirkung zugelassener Süßstoffe ist bis heute nicht bekannt.

Bekomme ich von Süßstoffen Hunger?

Bekannt ist die Blundell/Hill Studio. Dieser zufolge steigert der Konsum von Süßstoffen das Hungergefühl. Wie viel Kalorien allerdings tatsächlich am Ende zu sich genommen wurden, wurde nie überprüft. Es handelte sich also größtenteils um subjektive Wahrnehmungen. Eine verstärkte Insulinausschüttung, die dafür sorgt, dass der Blutzuckerspiegel sinkt, wie oft behauptet wird, konnte bis heute am Menschen nicht nachgewiesen werden.

Diese Wirkung konnte lediglich bei Natriumsaccharin, Natriumcyclamat, Steviosid und Acesulfam-K an Ratten nachgewiesen werden. Bei Aspartam trat diese Wirkung nicht auf.

Stevia

Im Gegensatz zum synthetisch hergestellten Aspartam ist Stevia rein pflanzlich und kommt dem Geschmack von Saccharose sehr nahe. Er kann also durchaus ohne die Beimischung anderer Süßstoffe ein gutes Geschmackserlebnis liefern. Wie immer ist aber jeder anders. Einige Personen berichten über den bitteren Beigeschmack. Außerdem gehört Stevia auch zu den Stoffen, bei denen eine erhöhte Insulinausschüttung bei Ratten nachgewiesen wurde. Vermehrt wird Stevia auch in der Industrie eingesetzt. Das Hauptproblem ist wohl unsere Gewöhnung an den normalen Haushaltszucker. Außerdem müssen viele Rezepte geändert werden, da das Volumen von Stevia einfach viel geringer ist. Nichts desto trotz ist Stevia zuhause vor allem leicht anzuwenden.

Nach aktuellen Erkenntnissen spricht also nicht gegen Stevia als Zuckerersatz.




Mood Food: Nahrungsmittel und Snacks, die unsere Stimmung verbessern

Schlechte Laune? Kein Problem! Es muss nicht immer die Schokolade sein. Es gibt viel mehr sogenanntes „Mood Food„, das Ihre Laune und Ihr aktuelles Befinden positiv beeinflussen kann. Wir haben für Sie einmal einfache, aber wirksame Lebensmittel zusammengestellt, zu denen Sie reuelos greifen können, wenn es denn einmal wieder nicht so rund läuft.

Chili

Chilis enthalten je nach Schärfegrad eine hohe Menge an Capsaicin. Zwar entsteht durch die Schärfe vorerst ein „Schmerz“, es fördert jedoch die Ausschüttung von Endorphinen. Scharf macht also glücklich. Zumindest zeitweise. Wenn Sie einen empfindlichen Darmtrakt haben, könnte das zweite Brennen das Glück wieder zunichte machen. Also nicht übertreiben.

Fisch und Meeresfrüchte

Es gibt Studien, denen zufolge das Risiko an Depressionen zu erkranken durch erhöhten Fischkonsum deutlich sinkt. Auch wenn Sie nicht daran glauben; die meisten Fischsorten sind prima Eiweißlieferanten und bringen obendrein noch wertvolle mehrfach ungesättigte Fettsäuren mit…

Meeresfrüchte enthalten einen hohen Anteil an Selen. Dieser Stoff wirkt sich positiv auf die Serotonin-Produktion aus.

Ähnlich wirkt auch das Tryptophan aus Zartbitterschokolade. In der Gesamtzusammensetzung der Nährstoffe sollten jedoch die Meeresfrüchte siegen.

Magnesium

Magnesium hat viele Wirkungen auf unseren Körper. Eine davon ist die dämpfende Wirkung auf das Nervensystem. Das hilft nicht nur beim Entspannen der Muskeln, sondern auch dabei, Stress zu reduzieren.

Kaffee…

…kann schnell zum „False Friend“ werden. Das Koffein blockiert die Adenosin Rezeptoren für bis zu 5 Stunden. Danach folgt aber bekanntermaßen das große Tief.  Koffein regt jedoch ebenfalls die Produktion von Dopamin und Serotonin an. Geben sie jedoch hier acht, denn durch die Belohnung des Körpers durch die Glückshormone, kombiniert mit der wach machenden Wirkung, kann es schnell zu einer Abhängigkeit kommen. Wenn Sie sich ohne Kaffee unwohl fühlen oder auch gar nicht auf trab kommen, läuft sicher schon etwas falsch.

 

 




Psychologie in der Ernährung – Wie Kinder von Fastfoodketten manipuliert werden

Haben Sie Kinder? Oder einer Ihrer bekannten? Wie reagieren diese, wenn angekündigt wird, in deinem der bekannten großen Fastfood Ketten gemeinsam zu speisen? Meist sind die Folge große leuchtende Augen und eine absolute Begeisterung für das Junk Food. Doch warum?

Kinder werden von klein auf darauf konditioniert, das Junk Food gerne zu mögen!

Schauen wir uns doch einmal bei den ganz Kleinen um, die zum ersten mal bei einem solchen Restaurant essen. Gekauft wird üblicherweise nicht ein normales Standard-Menü, sondern ein speziell auf Kinder abgestimmtes Menü, das außer Pommes und Softdrink auch ein Spielzeug enthält.

Beobachten wir diese Kinder oder fragen sie, stellen wir oft fest, dass sie das Essen eigentlich gar nicht mögen. Das Spielzeug steht im Vordergrund. Das Essen ist eher Nebensache.

Fragen wir die Kinder ein paar Jahre später, stellen wir fest, dass, auch wenn sie immer noch das gleiche Menü bestellen, das Essen im Vordergrund steht und es auf einmal als lecker bezeichnet wird.

Wie  ist es dazu gekommen kommen?

Die Kinder wurden bewusst darauf konditioniert, auch den Geschmack des Fast Foods zu lieben. Hintergrund ist die klassische Konditionierung nach  behavioristischer Lerntheorie.

Kurzfassung zur klassischen Konditionierung: 

Iwan Petrowitsch Pawlow, diesen Namen haben viele bestimmt schon einmal gehört.  Sein bekanntestes Experiment ist wohl der Pawlowsche Hund. Dabei setzte er dem Hund ein saftiges Essen vor und ließ vorher eine Glocke ertönen. Der Speichel floss. Nach einiger Zeit floss der Speichel auch, wenn nur die Glocke ertönte. Es ist also nicht mehr der eigentliche Grundreiz nötig um bereits die entsprechende Reaktion auszulösen.

Das lässt sich auch auf unsere Situation übertragen:

Die Kinder bekommen das Essen und anschließend eine Belohnung durch das Spielzeug. Genau so, wie bei dem Hund auf das Läuten der Glocke die Belohnung folgte. Wird diese Prozedur öfter wiederholt, werden die Kinder irgendwann unterbewusst das positive Gefühl der Belohnung durch das Spielzeug auch mit dem Essen verbinden. Auf einmal schmeckt sogar das Essen, was Ihnen vorher überhaupt nicht geschmeckt hat gut. Aus einem einfachen Grund: Sie wurden dafür belohnt, dass sie es gegessen haben.

Das Ganze hat weitreichende Folgen

Einmal so konditioniert, handeln wir auch im Erwachsenalter weiterhin nach den Grundlagen auf denen wir konditioniert wurden. Uns ist das nicht immer bewusst, aber der Mensch ist leider ein Wesen, das nicht immer rational, sondern oft unbewusst handelt.

 

 




Der Mensch: Omnivore oder Frugivore?

Viele Veganer sind der absoluten Überzeugung: Der Mensch ist absolut nicht dafür gemacht, Fleisch zu konsumieren. Die Natur hat für ihn eine Ernährung vorgesehen, die in erster Linie aus Pflanzen besteht. Wie sieht also die richtige Ernährung für uns aus? Machen wir doch einmal den großen Rundumschwenk und nehmen Argumente von allen Seiten mit.

Was sagte Darwin?

Laut Darwin, dem Begründer der Evolutionstheorie, ist der Mensch ein Frugivore. Also ein Fruchtfresser. Damit sind in erster Linie die saftigen, nicht getrockneten Früchte gemeint; allgemein im Grunde das, was wir gemeinhin als Obst bezeichnen.

Was spricht dafür, dass der Mensch ein Frugivore ist?

Im Grunde unsere Gesamte Anatomie.  Sofern man sie, wie man im Grunde ständig online liest, den Carnivoren(Fleischfressern) gegenüberstellt.

Unsere Zähne sind flach, wir haben aber auch unsere Eckzähne, die an zurückgebildete Reißzähne erinnern. Allerdings haben wir nicht so einen Mahlkefer, wie die Herbivoren(Kräuterfresser), aber auch keine Spitzen Zähne, wie Carnivoren. Unser Magen-Darm-Trakt ist ist wesentlich länger als der eines Fleischfressers. Er ist so lang, dass das Fleisch, je nach Individuum sogar schon anfangen kann zu faulen. Er ist allerdings auch zu kurz, als dass wir in der Lage wären, Gräser und ähnliches einfach zu verdauen.

Wir sind auf die Aufnahme von Vitamin C angewiesen. Im Gegensatz zu Carnivoren können wir dieses nicht selbst bilden. Weiterhin befindet sich in unserem Magen viel weniger Salzsäure, als in den Mägen von Tieren, die vorwiegend Fleisch konsumieren.

Wir sind also kein Fleischfresser?

Das ist wohl so richtig. Wir sind aber in der Lage Fleisch zu verwerten. Und wenn wir nicht aus ethischen Gründen auf Fleisch verzichten wollen, sollten wir das eigentlich auch nicht tun.

Der Mensch hat sich die Möglichkeit zum Fleisch hart erkämpft; bevor der Mensch begann die ersten Waffen zu entwickeln, war eher eher ein Beutetier. Erst mit der Entwicklung von Waffen und Werkzeug, wurde es dem Menschen möglich, überhaupt größere Tiere zu jagen. Und das ist nun einmal noch nicht so lange her. Zumindest, wenn man es im Zeitspektrum der Evolution betrachtet.  Wir befinden uns eben noch mitten drin, denn Evolution ein niemals endender, immer verändernder Prozess.

Peter Ungar( University of Arkansas) untersuchte  Zähne des frühen Homo sapiens und des Vorfahren Australopithecus afarensis. Dabei kam heraus, dass der frühe Homo sapiens viel spitzere Zähne entwickelt hatte als sein Vorfahre. Der frühe Homo sapiens lebte vor etwa 2,5 Millionen Jahren. Es lässt sich also festlegen, dass der Mensch seit etwa 2,5 Millionen Jahren Fleisch isst.

Ohne den Fleischkonsum würden wir wahrscheinlich gar nicht existieren!

Hätte der Mensch nicht damit angefangen, Fleisch zu konsumieren, wäre er wahrscheinlich nie die Entwicklung durchlaufen, wie er es getan hat und wäre nie so verbreitet. Gerade im Winter nicht tropischer Regionen war der Mensch auf tierische Nahrung angewiesen. Er wäre sonst schlicht und einfach verhungert.

Enzyme spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Der menschliche Körper kann z.B. Rohkost nur noch langsamer verdauen als Fleisch. Nur weil unser Körper von der Form nicht für den Fleischkonsum perfektioniert ist, ist er chemisch dennoch in der Lage es akzeptabel aufzunehmen. Der Körper passt sich auf Dauer dem an, was ihm gegeben wird. Nicht umsonst ist ein Großteil der asiatischen Bevölkerung Laktose intollerant…

Eiweiß aus Fleisch hat üblicherweise eine höhere biologische Wertigkeit als pflanzliches Eiweiß. Es kann vom Körper einfacher in körpereigenes Eiweiß umgewandelt werden. Mit der passenden Kombination an pflanzlicher Nahrung lässt sich unser Bedarf einfach und unkompliziert decken. Kreatin aus dem Fleisch sorgt dafür, dass wir unser Kraftpotential steigern können. Rein pflanzlichen Ersatzstoffen, wie Soja scheint mittlerweile eine toxische Wirkung nachgewiesen.

Zu einem großen Teil bestehen auch andere pflanzliche Nahrungsmittel aus Proteinen, zumindest, was den relativen Anteil zu den Gesamtkalorien betrifft, was allerdings die Gesamtmasse angeht, ist es schon schwer als Sportler seinen Bedarf zu decken.

Übrigens: Dass der Körper ganz spezielle Kombinationen braucht, um aus pflanzlicher Nahrung vollständige Aminosäuren zu machen ist inzwischen überholt.

Letzend Endes gilt mal wieder „dosis facit venenum“, „Die Dosis macht das Gift“ Die Natur hat uns als Frugivore geschaffen, wir befinden uns allerdings mitten in der Evulution. Wir sind in der Lage Fleisch zu verdauen, warum sollten wir diesen Vorteil verschenken? Wir sollten es nur nicht übertreiben. Bezeichnen wir den Menschen doch einfach als Omnivore mit der Anatomie eines Frugivoren oder wer will als Frugivoren mit den chemischen Eigenschaften eines Omnivoren.