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Positive und negative Schmerzen – Wenn der Muskel brennt

Besonders, wenn wir eine Übung im Kraftausdauerbereich oder auch im anaeroben Ausdauerbereich durchführen, kommt es irgendwann zu einem Brennen im Muskel. Ist dieser Schmerz denn ein Zeichen unseres Körpers, dass wir aufhören sollten, dass also unser Muskel erschöpft ist?

Unterscheiden Sie zwischen positiven und negativen Schmerz

Als Sportler sollten Sie positiven und negativen Schmerz unterscheiden können. Negativer Schmerz schützt Ihren Körper vor einer Überlastung oder einer Verletzung. Dieser Schmerz zeigt sich meist in Form von Stechen oder einem Zerreißungsgefühl. Auch ein Druckgefühl kann zu negativem Schmerz gehören. Negativer Schmerz hält meist nach der Übung an. Gerade, wenn es sich um eine Verletzung handelt, spüren Sie die Schmerzen vor allem bei erneuter Belastung. Doch auch Ruheschmerzen sind nicht unüblich.

Positiver Schmerz ist das, was Sie im Training lieben lernen sollten. Das Ziehen der maximalen Spannung im Muskel, wenn Sie mit viel Gewicht arbeiten oder aber auch das Brennen im Muskel beim Kraftausdauer-Training gehören dazu. Der Schmerz lässt normalerweise kurz nach dem Aussetzen der Belastung nach.

Gründe für positive Schmerzen

Wenn wir trainieren, bringen wir unseren Körper aus der Homöostase. Unser Körper ist aber stets bemüht, sich in diesem Gleichgewichtszustand zu halten. Diese Homöostase müssen wir aber stören, um diesen Zustand später auf einem höheren Level wieder zu erreichen. Deshalb ist es gut, diesen positiven Schmerz zu fühlen. Wenn der Muskel brennt, heißt das noch lange nicht, dass dieser auch wirklich erschöpft ist.

Woher kommen die positiven Schmerzen genau?

Das klassische Brennen im Muskel kommt von der erhöhten Milchsäureproduktion bei anaerober Belastung. Sobald unser Körper wieder weniger belastet wird, verschwindet der erhöhte Milchsäuregehalt relativ schnell wieder aus unseren Muskeln. Irgendwann wird unser Körper gegenüber diesem Gehalt übrigens auch toleranter.

Der Dehnungsschmerz entsteht, wenn wir über große Bewegungsradien arbeiten oder aber auch wenn wir hohe Gewichte verwenden durch die erhöhte Spannung im Muskel, die durch die Muskelspindeln ausgelöst wird. Durch die erhöhte Spannung entstehen tatsächlich auch mehr kleine Mikrorisse in der Muskulatur. Deshalb versucht der Körper sich davor mit einem Schmerzreiz zu schützen. Immerhin kann unser Körper nicht wissen, wie hoch die Endbelastung sein wird und reagiert deshalb frühzeitig. Genau diese kleinen Risse sind es aber, die das Muskelwachstum erst möglich machen. ->Siehe: Das Prinzip der Hypertrophie

 

 




Krafttraining zu Hause – Was können wir von Home-Equipment erwarten?

Fitness Geräte sind teuer. Zumindest, wenn es sich um Studio-Qualität handelt. Hersteller, wie z.B. Gym80 oder Technogym verlangen Summen für einzelne Geräte, die sich der Einzelne für zu Hause niemals leisten kann oder nicht bereit ist, so viel Geld für ein Gerät aus zu geben. Selbst in den meisten Studios sind die Geräteparks lediglich auf Leasing angeschafft worden. Alles andere lohnt sich selbst für einen Studiobetreiber kaum.

Wie wir bereits in unseren 7 Sachen fürs Heimstudio vorgestellt haben, braucht es eigentlich nicht viel, um ein gutes Heimstudio mit vielen Trainingsmöglichkeiten einzurichten. Wichtig ist jedoch eine angemessene Qualität und das zu einem bezahlbaren Preis. Wer allerdings zu billig kauft, kauft zwei Mal.

Die Flachbank stellt eins der zentralsten Trainingsgeräte im Homegym dar. Es gibt wohl kaum etwas schlimmeres, als eine wacklige und klapprige Flachbank. Sparen Sie deshalb hier lieber an Verstellmöglichkeiten als am Material. Je mehr Möglichkeiten der Winkelverstellung eine Bank hat, desto mehr Schwachstellen hat sie auch. Beides wirkt sich aber preistreibend aus. Eine stabile Bank ohne viel Einstellmöglichkeiten bietet letzten Endes ein besseres Trainingsgefühl als eine wacklige Bank, die aber mehr Einstellungen bietet. Der Kostenpunkt liegt bei beiden ungefähr gleich.

Bei Kraftstationen ist wohl der zu spürende Unterschied am gewaltigsten. Im Homegym lässt sich feststellen, dass Plate-Loaded-Geräte meist ein besseres Trainingsgefühl geben als die Geräte, die über Kabelzüge und Umlenkrollen arbeiten. Je beweglicher ein Bauteil ist, desto eher muss es von hoher Qualität sein, um eine entsprechende Haptik zu vermitteln. Wenn Sie also nicht viel Geld ausgeben wollen, setzen Sie auf möglichst einfache Konstruktionen. In komplizierten Konstruktionen zum Discountpreis wird häufig an den Umlenkrollen, deren Halterungen oder den Kabelzügen gespart. Ergibt sich hier irgendwo eine ungewollte Elastizität, leidet die Intensität im Training. Außerdem kann ein Fehler in einem solchen Kleinteil die ganze Station außer Gefecht setzen. Eine simpel konstruierte Kraftstation können Sie mit einfachen Materialien aus dem Baumarkt selbst reparieren, falls denn einmal die Notwendigkeit eintreten sollte.

 

 




Outdoor Fitnessparks – Auch bald in Deutschland?

Wer von Ihnen kennt noch den guten alten „Trimm dich Pfad“? Früher war es noch einfach, ein schönes Lauftraining mit einem kleinen Krafttraining zu verbinden. Wer nicht weiß, wovon hier die Rede ist: Wie sprechen von Laufpfaden, an denen diverse Stationen mit Fitnessgeräten aus Naturmaterialien zu finden sind.

Es kann sich dabei um Baumstämme zum Stemmen in verschiedenen Gewichtsklassen handeln, um Klimmzugstangen, Hangelgerüste oder sogar verschiedene kreative Cardiogeräte. Leider sind die meisten „Trimm dich Pfade“ heutzutage entweder gesperrt, abgerissen oder nicht mehr zu benutzen. Der Zahn der Zeit hat zugeschlagen und da zu wenige diese Pfade nutzten, sahen die Gemeinden auch wenig Sinn darin, diese Pfade zu erhalten. Schade eigentlich.

Neuer Trend: Outdoor Fitness-Parks

Ein Blick auf die diesjährige FIBO zeigte einen neuen Trend auf: Outdoor Fitnessparks. In einigen Ländern, wie den USA, asiatischen Ländern oder Spanien gehören sie quasi schon fast zum Standard in den städtischen Parkanlagen.

Wir hatten die Möglichkeit, die Outdoor-Fitnessgeräte eines asiatischen Herstellers auf der FIBO zu testen. Insgesamt können wir sagen, dass wir uns so etwas durchaus auch in Deutschland wünschen. Obwohl die Geräte auf die typische asiatische, kleinere Körpergröße standardisiert waren, ließen sich diese erstaunlich gut bedienen, wenn man denn bereit ist, ein paar Kompromisse einzugehen.

Kompromisse ja- schlecht nein!

Eine individuelle Größenanpassung ist hier nämlich schwierig. Die Geräte sollen robust sein. Jedes bewegliche und verstellbare Teil reduziert die Robustheit und erhöht den Wartungsbedarf. Punkten konnten vor allem auch kreative Ideen. Witzig war z.B. die Rüttelplatte anzusehen, die der Trainingspartner mir dem Fahrrad antreibt. Auch die Kombination Fahrrad und Laufband ist vertreten. Die meisten anderen Geräte orientieren sich an den üblichen Fitnessgeräten, wie man Sie in jedem Fitnessstudio findet. Nur müssen diese eben wetterfest, diebstahlsicher und äußerst robust sein. Das spürt man natürlich auch etwas beim Training. Vom Trainingsgefühl bedient sich so ein Gerät eher wie eine mittelmäßige Homestation. Auch ist die Gewichtssteigerung meist äußerst begrenzt. Die Geräte sind eben auf die breite Masse ausgelegt. Trotzdem wird auch derjenige, der richtig Gas geben will, sich ein entsprechendes Programm in einem solchen Park zusammenstellen können. Viele Geräte sind nur eben leider nicht auf die Leistungsfähigkeit von härter trainierenden Sportlern ausgelegt. Das gilt aber nicht durch die Bank. Es gibt durchaus auch Geräte für hart Trainierende.

Dafür ist es aber, sofern die Umsetzung so sein sollte, wie in Asien, USA oder Spanien, kostenlos und quasi immer verfügbar. Das könnte viele Nicht-Sportler motivieren, einzusteigen. Für den Breitensportler auch sicherlich eine super Maßnahme, um sein Fitnessprogramm sinnvoll zu erweitern. Fitnessparks, die auch leistungsorientierte Sportler dauerhaft erfreuen(z.B. freie Gewichte an Ketten bieten) und das Gym ersetzen werden wohl auch in Zukunft eine Ausnahmeerscheinung bleiben.

 

 




Wie tief runter bei der Kniebeuge? Nur 90° oder mehr?

„Shut up and Squat“- Thats it! – In der Tat, die Kniebeuge ist eine der effektivsten Ganzkörperübungen überhaupt. Doch genau so groß, wie ihre Effektivität, ist auch die Diskussion, wie eine korrekte Kniebeuge auszusehen hat.

Von der absolut tiefen Kniebeuge, bei der die Waden auf den Oberschenkeln anliegen, über die 90° Kniebeuge, bis hin zum Hofknicks findet man eigentlich alles und irgendwo auch sicher einen selbsternannten Experten, der Ihnen sagt, wie eine richtige Kniebeuge auszusehen hat.

Doch wie hat sie denn nun aus zu sehen?

Die einzig richtige Antwort ist: Es kommt darauf an…

Eine einfache, pauschale Antwort lässt sich nämlich nicht einfach geben. Fast jede dieser Varianten, ausgenommen vielleicht die Minimalvariante, hat ihre Daseinsberechtigung.

Die veränderten Kräfte bei unterschiedlichem Winkel auf das Kniegelenk

Haben Sie schon einmal einen Nagel wieder aus einem Brett gehebelt? In welchem Winkel setzten Sie die Zange/den Hammer an, um den Nagel mit dem geringsten Kraftaufwand zu entfernen? Richtig, im 90° Winkel. Das ist so, weil der entsprechende Kraftvektor bei diesem Winkel am längsten ist. Dementsprechend ist auch die Kraft auf den Drehpunkt am größten. Der Drehpunkt ist in unserem Beispiel der Nagel, bei der Kniebeuge Ihr Kniegelenk.

Fakt: Die wirkenden Kräfte auf das Kniegelenk sind bei 90° ab größten.

Aber: Unser Kniegelenk ist ein sehr komplexes Gelenk!

Auf der Vorderseite unseres Kniegelenks finden wir die Patella, über die die Patellasehne verläuft. Je tiefer wir beugen, desto mehr Spannung liegt an der Patellasehne an. Die Kniescheibe wird also stärker angepresst. Die Knieinnendruck steigt.

Beugen wir jetzt so tief, dass unsere Waden unsere Oberschenkel berühren, kann sich der Druck noch weiter erhöhen.

Für ein gesundes Kniegelenk stellt dieser Druck kein Problem dar. Personen mit Problemen im Bereich der Kniescheibe oder des Knorpels sollten aus diesem Grund allerdings tiefe Kniebeugen meiden. Hier stellt tatsächlich die 90° Variante die bessere Lösung dar. Für einen gesunden Menschen ist allerdings die tiefere Variante die gesündere, da die Scherkräfte insgesamt geringer sind.

Die Beweglichkeit der Wirbelsäule ist entscheidend!

Die wenigsten derjenigen, die tief beugen sind überhaupt in der Lage, tief zu beugen. Die Wirbelsäule sollte permanent in der natürlichen S-Haltung gehalten werden. Der Po schiebt nach hinten, die Knie gehen nicht zu weit nach vorn.

Das Problem der meisten ist, dass sie nicht in der Lage sind, beim tiefen Beugen die natürliche S-Haltung der Wirkbelsäule aufrecht zu erhalten. Dazu ist eine gewisse Hüftbeweglichkeit notwendig. Hilfreich ist es außerdem, einen etwas höher gelegenen Punkt zu fixieren.

 

Es gilt also, wenn Sie gesund sind: Beugen Sie so tief Sie können! Das „Können“ endet dort, wo Ihre Wirbelsäule einrundet. Durch regelmäßiges Training wird sich Ihre Hüftbweglichkeit automatisch verbessern und Sie können tiefer beugen. Die Waden sollten aber trotzdem nie auf den Oberschenkeln aufliegen.

 

 




Lieber allein trainieren oder mit Trainingspartner?

Allein ins Training oder doch lieber mit Freunden? Dazu steht wohl jeder anders. Denn es hat durchaus positive und auch negative Seiten, immer einen Trainingspartner dabei zu haben.

Motivation

Haben Sie sich bereits zum Training verabredet, wird Ihr Trainingspartner sicherlich sauer sein, wenn Sie einfach absagen. So fällt das Training nicht so schnell aus. Es gibt leider auch die Kehrseite. Die Motivation alleine ins Training zu gehen sinkt deutlich, wenn Ihr Trainingspartner absagt oder mal keine Zeit hat. Jedoch legt man sich zu zweit meist auf feste Trainingszeiten fest. Aufschieben ausgeschlossen!

Tipps beim Training

Vier Augen sehen mehr als zwei. Sofern Sie kritikfähig sind, können Sie ihr Training so viel einfacher optimieren. Gerade bei komplexen Übungen, wie Kniebeugen und Kreuzheben, ist ein Blick von außen nie verkehrt. Informieren Sie sich jedoch auch selbst. Oft kommt bei solchen Trainingstipps auch viel Unsinn rum.

Hilfe

Ein Trainingspartner bietet Ihnen die Möglichkeit bestimmte Intensitätstechniken anwenden zu können, zu denen Sie allein nicht in der Lage wären. Absprache ist wichtig. Es bringt nichts, wenn Sie aus dem Bankdrücken eine Teamübung machen. Der Partner ist nur für die letzten Wiederholungen da.

Sicherheit

In jedem Sport kann man sich verletzen. Natürlich haben die meisten Studios auch Personal, das sich kümmert. Wer jedoch auch Zuhause trainiert, ist froh, wenn im Falle eines Falles jemand dabei ist.

Soziale Interaktion

Der Mensch braucht soziale Kontakte. Nicht umsonst heißt es, „der Mensch kann nicht nicht kommunizieren“. Die Trainingszeit geht viel schneller vorüber und der Spaßfaktor ist einfach größer. Nur leider leiden die Erfolge, wenn Sie zu viel quatschen.

Wettbewerb

Mal ehrlich, gerade Männer wollen sich immer gerne gegenseitig übertrumpfen. Solange das nicht dazu führt, dass Sie das Handtuch werfen, gibt ihnen der Vergleich mit Ihrem Trainingspartner die Motivation, alles aus sich heraus zu holen. Und das wirkt sich positiv auf Ihren individuellen Erfolg aus.

 

 

 




Fit durch den Winter

Nicht jeder wartet sehnsüchtig auf die ersten Flocken, die vom Himmel fallen, um endlich auf der Piste durch zu starten. Für viele ist die Winterzeit, gerade um Weihnachten, schwierig, wenn es um Sport und Ernährung geht. Gerade diejenigen, die nicht im Fitnessstudio angemeldet sind, legen über die Wintermonate gerne das ein oder andere Kilogramm Fettmasse zu.

Doch was können wir dagegen tun? Wir haben die besten Tipps für einen fitten und stressfreien Winter zusammen gestellt.

1: Ab ins Studio

Wenn Sie ansonsten lieber im Freien Sport treiben, ist jetzt der optimale Zeitpunkt sich einmal in einem Fitnessstudio um zu sehen. Aber Achtung, Sie sind damit nicht allein, gerade im Januar werden die Studios aufgrund der guten Vorsätze geradezu gestürmt. Das Ganze bringt übrigens nur etwas, wenn Sie auch dabei bleiben. Der Besuch im Studio sollte dauerhaft regelmäßig und nicht saisonbedingt sein. Außerdem handeln Sie sich ansonsten nur sinnlose 12-Monats-Verträge ein.

2: Nicht zu viel verbieten

Kohlenhydratreiches Essen ist meist auch energiereich. Es sorgt allerdings auch für gute Laune und wird deshalb auch als Mood-Food bezeichnet. Verbieten Sie sich das Essen, denken Sie nur an das Verbot. Das stresst und durchhalten werden Sie das meist sowieso nicht. Obst, Nüsse und Co. wirken übrigens meist noch besser als Schokolade. Die Mischung machts letzten Endes.

3: Eigener Jahresrückblick

Was haben Sie dieses Jahr sportlich geleistet? Einiges? Wollen Sie nach dem Winter wieder bei Null anfangen? Nein? Motivationsfaktor Nr. 1.

4: Die Vorsätze nicht zu hoch stecken

Es wird Ihnen nichts bringen, wenn Sie sich unerreichbare Ziele setzen, die Sie bereits nach wenigen Monaten wieder aufgeben müssen. Realistische Zielsetzung wird Sie voran bringen.

5: Krank? Pause!

In der Winterzeit kommt es schon einmal öfter zu einer Erkältung oder Grippe. Wenn Sie krank sind, sind Sie krank. Etwas Streching fürs gute Gewissen ist okay, krank ins Studio ist ein No Go. Zum einen stecken Sie Andere an, zum anderen riskieren Sie eine Herzmuskelentzündung oder verschlimmern Ihre Grippe. Das wird Sie nur noch weiter zurückwerfen oder sogar dauerhaft einschränken.

Der innere Schweinehund ist im Winter übrigens deutlich stärker. Verabreden Sie sich also öfter zum Sport, so lassen Sie es seltener ausfallen.

 




Der Weg zum Spagat – Jeden Tag dehnen? Und wie?

Die meisten Kampfsportler unter den Lesern von sport-blog.org würden den Spagat gerne zu Ihren Fähigkeiten zählen. Denn immerhin sorgt eine hohe passive Beweglichkeit dafür, dass auch die aktive Beweglichkeit rasch folgen kann. Auch stellt das Beherrschen des Spagats wohl eine Art Selbstbeweis dar. Immerhin hat man so ein fixes Ziel, auf das man sich beim Dehnen und Stretching hinarbeiten kann.

Frontsplit und Sidesplit

Zunächst einmal müssen wir schauen, welche Arten von Spagat es eigentlich gibt. Zum einen gibt es natürlich den Frontsplit. Sozusagen ein maximaler Ausfallschritt. Diese Variante wird auch oft als Frauenspagat bezeichnet. Für die meisten ist dieser wesentlich leichter zu erreichen. Jedoch gibt es hier auch wieder Unterschiede. Die meisten Kampfsportler, die z.B. in den Spagat springen, drehen ihre Hüfte ein wenig ein. Dadurch wird die Dehnung auf die Harmstring-Muskulatur etwas verringert und man kommt schneller tiefer runter. Wichtig ist, dass auch bei dieser „abgefälschten“ Variante am hinteren Bein der Quadrizeps aufliegt und nicht die Innenseite des Beins. Das könnte vor allem, wenn Sie beabsichtigen, irgendwann in den Spagat springen zu können, zu schweren Knieverletzungen führen.

Optimal wäre es, die „saubere“ Variante des Frontsplits zu beherrschen. Diese ist zwar nicht geeignet, um für Showzwecke in den Spagat zu springen, bringt aber ein wesentlich mehr Potential an Beweglichkeit. Diese Variante zu erlernen dauert wesentlich länger, es lohnt sich aber. Die Hüfte ist bei dieser Variante stets vollständig nach vorn gedreht.

Die zweite bzw. dritte Alternative, einen Spagat durchzuführen ist der Sidesplit. Oft auch als Männerspagat bezeichnet, ist diese Variante im Grunde nichts anderes als eine maximale Grätsche. Hier gibt es eine Besonderheit: Den Sidesplit, so, wie ihn sich viele Vorstellen kann nicht jeder erlernen. Gemeint ist damit das Grätschen mit aufrechtem Oberkörper, die Beine zeigen rechts und links vom Körper weg und sind so gedreht, dass Die Fußsohle bzw. die Fußinnenseite aufliegt. Die meisten Männer sind dazu anatomisch nicht in der Lage, da der Hüftknochen dann nicht ordentlich in sein Gegenstück im Becken passt. Sofern keine exotische Hüftfehlstellung oder Arthrose vorliegt, sollte eine Außenrotation der Beine(Knie zeigen nach oben) das Problem beseitigen. Alternativ kann auch der Oberkörper in der Hüfte nach vorn gekippt werden, um das gleiche Ergebnis zu erzielen.

Jeden Tag dehnen?

Ja und nein. Zum einen erreichen wir eine Gewöhnung unserer Muskelspindeln an diesen Bewegungsradius nur durch absolute Regelmäßigkeit und auch das Bindegewebe, das mitgedehnt wird, muss regelmäßig dieser Belastung ausgesetzt werden, um sich zu weiten. Zum anderen können wir unseren Muskeln durch intensives Dehnungstraining auch kleine Verletzungen hinzufügen. Es gilt also: Am besten täglich, es sei denn wir leiden an Muskelkater. Ein leichter Muskelkater sollte allerdings einer geplanten Einheit nicht im Wege stehen. Ist der Kater allerdings intensiver, ist Pause angesagt. Dehnen setzt im Gegensatz zum Krafttraining keine Reize, die verarbeitet werden müssen(Prinzip der Superkompensation), sondern erreicht seinen Fortschritt schon während des Trainings durch Gewöhnung.

Wie dehnen?

In einer isolierten Trainingseinheit empfehlen wir eine Mischung aus statischem und postisometrischem Dehnen. Vor dem Training ist eher dynamisches Dehnen zu empfehlen, sowie danach ein lockeres statisches Dehnen zum senken des Muskeltonus.

 




Zumba, Zandunga und Co.

Eigentlich sollte jeder, der schon einmal etwas Kontakt mit der Fitnessbranche gehabt hat, schon einmal Kontakt mit einem dieser Begriffe gehabt haben.

Es handelt sich bei Zumba und Co. um einen einfachen Fitness betonten Tanzstil zu lateinamerikanischen Rhythmen. Die Werbung verspricht riesigen Spaß, einen riesig hohen Energieverbrauch und schnell einsetzende, sichtbare Effekte auf den Körper.

Doch was steckt dahinter? Können Zumba und Co. das konventionelle Training ersetzen?

Die Antwort vorab: Nein. Zumba ist kein Krafttraining und kann es auch nicht ersetzten. Zumba ist, zumindest so wie es verbreitet durchgeführt wird, kein echtes Ausdauertraining.

Als echter Sportler mit Competition Gedanken können Sie von solchen Kursen nicht viel erwarten. Eine Indoor Cycling oder Pump Stunde wird ihnen wesentlich mehr bringen. Sofern auch das nur eine Ergänzung zu Ihrem sonstigen Training darstellt.

Der Fun Faktor stellt die Motivation

Wenn es schon Aerobic Kurse sein müssen und das hauptsächliche Augenmerk auf der Effektivität liegt, gibt es viele Sachen, die einfach besser sind als Zumba . Fakt ist jedoch und das bestätigen die meisten Teilnehmer, dass diese Art von Tanz einfach einen enormen Fun Faktor hat. Derjenige, der sich zu sonstigen intensiven Sport nicht aufraffen, kann findet hier seine Motivation. So kommt auch derjenige in Bewegung, der ansonsten mal wieder eine Ausrede gefunden hätte, zuhause auf dem Sofa liegen zu bleiben.

Gesundheitstraining?

Wir bleiben an dieser Stelle dabei, dass es sich bei Zumba in erster Linie um einen Spaß Kurs handelt, bei dem man nebenbei eine recht akzeptable Kalorienbilanz erreichen kann. Insgesamt kann man sagen, dass jede Sportart positive und negative Auswirkungen auf unseren Körper hat. Bei den meisten überwiegen die positiven Auswirkungen. So auch hier. Nicht vergessen sollte man aber, dass die schnellen und lockeren Schritte auch unsere Gelenke belasten. Bis zu einem gewissen Maß fördert das auch deren Erhalt. Wie weit das Ganze geht, muss jeder für sich selbst herausfinden. Denn es bleibt ein Tanzsport und wie in jedem anderen Tanzsport auch, wird es hier bei zu intensiven Betreiben zu den typischen Symptomen kommen können.




Das SAID-Prinzip und die Bedeutung für den Sport

SAID steht kurz für „Specific Adaptations to Imposed Demand“, zu Deutsch: „spezifische Anpassung an auferlegte Forderungen“. Wir haben bereits, als wir über das holistische Training berichteten kurz das SAID-Prinzip angesprochen. In diesem Artikel geht es darum, welche Auswirkungen das SAID-Prinzip auf Sport außerhalb des Fitnessstudios hat.

Spezifische Leistungsfähigkeit…

… ist das, un das es uns beim betreiben einer Sportart geht. Egal ob wir Basketball, Handball oder Fußball spielen, einen Kampfsport betreiben oder Leichtathlet sind. Jede Sportart hat ihre ganz eigenen Bewegungsmuster und damit ganz individuelle Forderungen an den Sportler, der diese Sportart betreibt.

Um irgendetwas neues ins Training zu bringen und neue Reize zu setzen werden häufig die kuriosesten Trainingsmethoden verwendet. Viele Übungen sind fernab von dem, was später im Wettkampf gefordert wird.

Ein Beispiel aus dem Kampfsport:

Wir trainieren Fußtritte. Techniktraining. Wir haben dabei kein konkretes Ziel, unser Ziel befindet sich in der Luft. Bei Partnerübungen stoppen wir die Technik immer kurz vorher ab. Es entsteht also kein echter Kontakt.

Im Wettkampf wird jetzt aber, Semikontakt einmal ausgenommen, ein gewisser Kontakt gefordert, um eine Punktwertung zu erreichen. Sie werden kaum glauben, wie hoch die Anzahl derjenigen sind, die durch permanentes Training mit abstoppen nicht in der Lage sind, im eigentlichen Kampf eine entsprechende Leistung abzurufen.

Warum nicht? Das SAID-Prinzip wurde nicht beachtet.

Der Körper passt sich gemeinhin immer an die Anforderungen an, die an ihn gestellt werden. Das bedeutet, dass wir letzten Endes immer auch das trainieren müssen, was wir können wollen. Es bringt also nichts, wenn ich nur Spagat trainiere, wenn ich hoch treten können will. Denn die Fähigkeit hoch zu treten erlangen wir letzten Endes, indem wir einfach versuchen hoch zu treten.

Das gleiche gilt auch für z.B. Schusskrafttraining im Fußball. Auch wenn wir Kniebeugen und Beinstrecker mit beeindruckenden Gewichten bewegen können, fehlt uns ohne ein entsprechendes spezifisches Training die intermuskuläre Koordination um optimale Ergebnisse zu erhalten.

Es gibt eine Studie, in der festgestellt wurde, dass Kraftdreikämpfer durchaus respektable Leistungen beim Sprinten ablegen. Ihre allgemeine muskuläre Kraftfähigkeit war insgesamt höher, als bei trainieren Leichtathleten. Trotzdem bringt ein trainierter Leichtathlet noch bessere Leistungen, trotz eigentlich geringerer Kraftfähigkeit, da seine intermuskuläre Koordination genau für die Bewegung „schnelles Rennen“ geschult ist.

Was kann ich aus dem SAID-Prinzip für mich behalten?

Bei allem, was Sie zusätzlich für Ihre Sportart tun, vergessen Sie dabei nicht, dass nichts das sportartspezifische Training in der Sportart selbst ersetzen kann. Ergänzende Kraftübungen wirken sich generell positiv aus; wollen Sie höher springen, vergessen Sie nicht zu springen, wollen Sie schneller Laufen, vergessen Sie das Laufen nicht. Klingt vielleicht banal, jedoch wird dieses einfache Prinzip von vielen Sportlern oft vergessen.

 




Schlingentrainer und funktionelles Training

Mittlerweile gibt es die Schlingentrainer von den unterschiedlichsten Herstellern zu den verschiedensten Preisen. Kein Wunder, denn immer mehr erfreut sich die Methode des Schlingentrainings wachsender Beliebtheit.

Funktionelles Training, das ist das Stichwort, das sich aktuell in der Fitnessbranche durchsetzt. Trainiert werden soll nicht mehr nur die Kraft und Funktion der einzelnen Muskeln, sondern der Körper als Gesamtes.

Wohl viel zu lange und teilweise auch immer noch setzen Studios, gerade bei Personen, die Probleme mit der Motorik und allgemeinen Kraftfähigkeit haben, auf klassische Fitnessgeräte. Zumeist wird hier auf Isolationsübungen gesetzt. Denn diese Übungen werden an Geräten durchgeführt, die eine klare Bewegungslinie vorgeben. So ist das Fehlerpotential auf ein Minimum reduziert.

Einerseits ist es gar nicht so schlecht, mit Menschen, die mit Sport bisher quasi nichts zu tun hatten, erst einmal grundlegende Bewegungsmuster an Maschinen zu lernen. Nur all zu oft verbleibt es dabei.

Im Grunde ist so ein Schlingentrainer nichts besonderes…

Es handelt sich dabei im Grunde einfach nur um zwei Spanngurte mit Griffen und Schlaufen an den Enden. Die meisten Hersteller verbinden die beiden Gurte in einem gemeinsamen Punkt und fügen einen dritten Gurt hinzu, um die Aufhängung überall zu ermöglichen. Sei es an der Zimmerdecke mittels spezieller Befestigung oder einfach an einem Baumstamm in der Natur.

Das Potential an Übungen ist fast grenzenlos. Der Vorteil des Ganzen liegt darin, dass während des gesamten Trainings der Körper stabilisiert werden muss und je nach Winkel des Körpers der Widerstand prinzipiell stufenlos reguliert werden kann.

Die verbreitetste Version, die Y-förmig zu läuft, ist für den Normalsportler bestens geeignet. Das Gerät eignet sich übrigens auch für ältere Menschen und Menschen mit verschiedensten körperlichen Defiziten. Da neben des Trainings der intramuskulären Koordination und der Setzung von Hypertrophie- und Kraftausdauerreizen auch besonders die intermuskuläre Koordination im ganzen Körper geschult wird, wirkt sich das Training positiv auch Haltung und körpergerechter Bewegung im Alltag aus.

Leistungsorientierte Sportler sollten sich eine Variante wählen, die aus zwei parallel verlaufenden Schlaufen besteht. So wird das Potential an Übungen noch um anspruchsvolle, wie z.B. Dips oder Kreuzhang erweitert. Viel interessanter wären unter Umständen sogar einfache Turnringe. Ausgestattet mit der Möglichkeit, diese in der Höhe zu verstellen und ein paar einfachen Polstern für Übungen, in denen die Beine in den Ringen hängen,  bieten diese sogar noch ein größeres Potential an intensiven Trainingsmöglichkeiten, als ein Schlingentrainer.

So betrachtet handelt es sich bei dem Schlingentrainer eigentlich um keine echte neue Innovation. Ein altes, jedoch super effizientes Trainingssystem, wird im Grunde einfach neu aufgerollt.