Kampfsport und der Blick über den Tellerrand
Kampfsport ist vielseitig und es gibt die verschiedensten Kampfsportarten und Kampfkünste, die sich dann auch noch weiterhin in verschiedene Stile aufteilen. Gar nicht so leicht da den Überblick zu behalten und die richtige Kampfsportart für sich zu finden.
Hat man erst mal die richtige Kampfsportart gefunden, kann man darin geradezu aufgehen. Es gibt durchaus Menschen, die im Kampfsport soweit ihre Erfüllung sehen, dass sie ihr ganzes Leben danach ausrichten. Aber ganz egal wie intensiv Sie einen Kampfsport/ eine Kampfkunst lernen, Sie lernen immer ein System, das mit Stärken und Schwächen verbunden ist und das immer nur so gut ist, wie derjenige der es ausführt.
Schauen Sie sich doch auch einmal andere Kampfsportarten an
Auch, wenn Sie sich sicher sind, genau die richtige Kampfsportart für Sie gefunden zu haben, schauen Sie doch einmal, was die anderen so machen. Vielleicht findet sich ja sogar die ein oder andere Sache, die Sie für sich persönlich behalten können?
Gerade bei traditionellen Kampfsportarten, wie beispielsweise von Shotokan Karate kommt es speziell unter den höher graduierten oft vor, dass das eigene System als das einzig richtige betrachtet wird. Das Training wird strikt danach ausgerichtet, immerhin will man ja genau dieses System erlernen. Das verursacht nicht nur Frust bei den Lernenden aufgrund des fehlenden Variantenreichtums, sondern sorgt auch dafür, dass das eigene Leistungspotential eingeschränkt wird.
そこにある唯一の空手道 – soko ni aru yuiitsu no karate dō – Es gibt nur ein Karate (Funakoshi)
Funakoshi, der als Vater des Shotokan Karate Stils gilt, sagte einmal diesen Satz: „Es gibt nur ein Karate.“ Er sah keinen Sinn in vielen Karate Stilen. Im Kampf sind letzten Endes doch alle gleich. Und das gilt nicht nur für verschiedene Karate Stile, sondern prinzipiell für jede Kampfsportart. Es bringt einem also nicht viel, wenn man wie mit Scheuklappen seinen eigenen Stil verfolgt. Wir sollten vielmehr wie ein Schwamm sein, der Input von überall in sich aufnimmt und das für einen persönlich Sinnlose wieder herauswirft. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass dieses Sinnlose für jemand anderen keinen Nutzen haben kann.
Es gibt eben letzen Endes kein System, das alles umfasst. Und deshalb kann man eigentlich noch weiter greifen und sagen „Es gibt nur eine Kampfkunst – nämlich die eigene“ – und damit ist nicht die Kampfkunst gemeint, die man als System lernt.